Kurzzusammenfassung
In dieser Folge beleuchtest du das Verhältnis von Kriya Yoga und Sexualität. Du zeichnest den Bogen von persönlichen Prägungen (SRF-Umfeld, Enthaltsamkeit/Zurückhaltung) über historische Bezüge bis hin zur praktischen Integration sexueller Energie im Alltag. Du betonst, dass Kriya Yoga ein Weg der Erfahrung ist: Energie will verstanden, nicht verdrängt werden. Hinweise aus Yoganis Tantra-Lektionen sowie Impulse aus Mantak Chias Arbeiten dienen als Praxisbrücken. Ergebnis: Ein reifer, alltagstauglicher Blick auf Sexualität, der Verantwortung, Bewusstheit und den „inneren Guru“ ins Zentrum stellt.
Strukturiertes Transkript
Kriya Yoga und Sexualität – Ein offener Umgang mit einer natürlichen Energie
Einleitung
Die Frage nach der Vereinbarkeit von Kriya Yoga und Sexualität wird häufig gestellt. Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze je nachdem, in welcher Tradition man Kriya Yoga praktiziert. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf verschiedene Perspektiven und zeigen auf, dass Sexualität im Kriya Yoga kein Tabuthema sein muss.
Kriya Yoga Traditionen: SRF und darüber hinaus
Die Self-Realization Fellowship (SRF) des großen Meisters Yogananda prägt bis heute das Verständnis von Kriya Yoga im Westen. Dort bestand und besteht eine strikte Geschlechtertrennung mit separaten Männer- und Frauen-Ashrams. Diese konservative Ausrichtung entstand teilweise unter dem Einfluss von Daya Mata, die nach Yoganandas Tod 1953 die Leitung der Organisation übernahm und damit eine eher zurückhaltende Haltung gegenüber Sexualität verstärkte.
Allerdings gab es auch Alternativen: Der Schüler Kriyananda, der aus der SRF ausschied, gründete später seine eigene Organisation mit einer liberaleren Ausrichtung. Dort konnten Männer und Frauen als Paare als Mönche in gleichen Roben dienen – ein deutlicher Unterschied zur SRF-Tradition.
Die persönliche Spirituelle Reise: Zurückhaltung und Balance
Eine vollständige Askese ist nicht zwingend erforderlich für spirituelle Entwicklung. Viele praktizierende Kriya Yogis durchlaufen verschiedene Phasen: In manchen Lebensabschnitten ist es sinnvoll, sich sexueller Aktivität zu enthalten, um sich intensiver der Meditation und Praxis zu widmen. Doch dies sollte eine bewusste Wahl sein, nicht eine dogmatische Vorgabe.
Die Erkenntnis, dass sexuelle Fantasien mit der Realität verglichen und gelebt werden müssen, um zu Klarheit zu gelangen, ist ein wichtiger Aspekt dieser Entwicklung. Nur durch praktische Erfahrungen kann man lernen, mit dieser Energie verantwortungsvoll umzugehen.
Sexualität bei großen Meistern und Avataren
Große spirituelle Meister wie Yogananda, Lahiri Mahasaya und Ramakrishna Paramahamsa durchliefen ebenfalls Phasen der sexuellen Entwicklung. Der Unterschied zu gewöhnlichen Menschen liegt darin, dass diese Meister diese Herausforderungen schneller und bewusster integrierten.
Das Beispiel von Lahiri Mahasaya ist aufschlussreich: Der große Meister war verheiratet, hatte mehrere Kinder und lebte als Haushalter-Yogi. Ebenso hatte Sri Yukteswar, einer der großen Lehrer der Kriya-Yoga-Linie, eine Familie. Diese Beispiele zeigen, dass Spiritualität und Sexualität nicht zwingend in Widerspruch stehen.
Kriya Yoga ist der Yoga des Haushalters
Ein fundamentales Missverständnis ist die Annahme, dass Kriya Yoga zwangsläufig mit Zölibat verbunden sein muss. Das Gegenteil ist der Fall: Kriya Yoga wird oft als der „Yoga des Haushalters“ bezeichnet – des Menschen also, der sich ein normales Leben mit Familie und Partnerschaft aufbaut.
Dies bedeutet allerdings nicht, dass der Yogi seine sexuelle Energie ungezügelt ausleben sollte. Vielmehr geht es darum, diese mächtige Energie bewusst zu verstehen und zu lenken. Je mehr Energie durch die Kriya-Yoga-Praktiken in den Körper und die Energiezentren (Chakren) fließt, desto wichtiger wird es, mit dieser Kraft intelligentlyumzugehen.
Die Rolle der sexuellen Energie in der Kriya-Yoga-Praxis
Die sexuelle Energie ist nichts Unreines oder Schädliches – sie ist wie jede andere Energie, nur dass sie aus dem Wurzel-Chakra hervortritt. Ein Kriya Yogi muss sich bewusst mit dieser Energie auseinandersetzen, besonders intensiv sogar als ein durchschnittlicher spiritueller Sucher.
Das Ziel besteht nicht darin, die Energie zu unterdrücken, sondern sie zu verstehen und zu transformieren. Diese Umwandlung geschieht am besten durch regelmäßige Meditation und bewusste Lebensführung – dies ist das A und O des Kriya Yoga.
Sexualität ausleben und integrieren
Ein wichtiger Ansatz im Kriya Yoga ist es, sexuelle Wünsche nicht endlos zu verdrängen, sondern sie bewusst zu erleben und auszuleben – bis man innerlich davon befreit ist. Dies bedeutet nicht zügellose Ausschweifung, sondern vielmehr authentische Erfahrung.
Sobald eine Erfahrung völlig gelebt und verstanden ist, verliert sie ihre Faszination und ihr zwingendes Verlangen. Auf diese Weise wird die sexuelle Energie nicht zu einer „Baustelle“, die ständig Aufmerksamkeit fordert, sondern zu einer integrierten Kraft, die der Yogi meistern kann.
Tantra und moderneAnsätze
Der Lehrer Yogani hat mit seinen umfangreichen Tantra-Lektionen einen modernen Weg aufgezeigt, wie Sexualität und spirituelle Praxis nicht nur vereinbar, sondern sogar synergistisch sein können. Durch Tantra-Praktiken lässt sich die sexuelle Energie direkt in spirituelle Entwicklung umwandeln.
Weitere Ressourcen wie das Buch „The Sharpening of the Knife“ von Mantak Chia bieten praktische Anleitungen für diesen Prozess. Diese modernen Lehren helfen, die alten Tabus aufzubrechen und einen natürlicheren Umgang mit Sexualität im spirituellen Kontext zu entwickeln.
Sexuelle Orientierung im Kriya Yoga
Im Kriya Yoga gibt es keinen Grund, unterschiedliche sexuelle Orientierungen zu diskriminieren. Jeder Mensch – hetero-, homo- oder bisexuell – muss sich mit seiner eigenen Sexualität auseinandersetzen. Dies ist eine Privatsache und hat mit der spirituellen Praxis keine unmittelbare Verbindung. Was zählt, ist der respektvolle und bewusste Umgang mit dieser Energie.
Spirituelle Unabhängigkeit: Der innere Guru
Ein Kernprinzip des Kriya Yoga ist die Unabhängigkeit des Praktizierenden. Kriya Yoga ist kein Guru-Pfad im dogmatischen Sinne, bei dem jede Entscheidung von außen vorgegeben wird. Stattdessen werden die äußeren Lehren – sei es von Yogananda oder anderen Meistern – als Orientierungshilfen verstanden.
Letztendlich ist der innere Guru – das innere Wissen und die innere Weisheit – der eigentliche Führer. Der Yogi muss lernen, seinen eigenen Weg zu gehen und aus sich selbst heraus Entscheidungen zu treffen. Nur so wird er sein eigener Guru und kann wahre Spiritualität entwickeln.
Reinheit durch Verständnis, nicht durch Unterdrückung
Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Reinheit durch Unterdrückung oder Vermeidung entsteht. In Wahrheit führt volle Lebenserfahrung zu echter Reinheit. Es geht darum, die dunklen Seiten der Psyche vollständig zu verstehen und zu integrieren.
Kriya Yoga unterstützt diesen Prozess. Die regelmäßige Meditation führt zu einer natürlichen Klärung aller Lebensbereiche – einschließlich der Sexualität. Mit der Zeit und durch konsequente Praxis verliert die sexuelle Energie ihre obsessive Kraft und wird zu einem natürlichen Aspekt des Lebens, den man ohne innere Konflikte ausleben kann.
Zusammenfassung: Ein ausgewogener Weg
Kriya Yoga bietet keinen einzigen starren Weg im Umgang mit Sexualität. Stattdessen ermöglicht die Praxis jedem Menschen, seinen eigenen Weg zu finden:
- In manchen Phasen kann Enthaltsamer sinnvoll sein
- In anderen Phasen ist bewusste sexuelle Praxis eine Form der Selbsterkenntnis
- Durch regelmäßige Meditation und innere Arbeit wird die sexuelle Energie natürlich transformiert
- Respekt und Schadensvermeidung anderen gegenüber sind die einzigen ethischen Grenzen
Letztendlich geht es darum, mit sich selbst rein und integriert zu werden – nicht durch Verbot, sondern durch Verständnis und bewusste Erfahrung. Dies ist der Weg des Kriya Yoga für Menschen, die ein normales Leben führen und gleichzeitig spirituell wachsen möchten.
Hari Om Tat Sat. Namaste.
Geringfügig überarbeitetes Transkript
Hallo liebe Freunde des Kriya Yoga. Heute wieder ein neues Thema.
Kriya Yoga und Sexualität. Wie steht Kriya Yoga zur Sexualität? Ist Kriya Yoga mit der Sexualität, mit sexuellem Handeln vereinbar? Was kann man dazu sagen?
Ich fange mal damit an, dass, wo ich Kriya Yoga gelernt habe, bei der SRF Yoganandas. Dort gibt es ja in der Organisation selbst eine Trennung, eine Geschlechtertrennung. Es gibt also die Mönche und die Nonnen, die dort dienen für die Verbreitung von Kriya Yoga. Die sind aber weitgehend räumlich getrennt. Es gibt dort Frauen-Ashrams und Männer-Ashrams, soweit ich das weiß. So ist auch ein bisschen diese Lehre, ein bisschen so dahin gestrickt.
Der Yogananda ist ja 1953 schon gegangen, hat die Welt verlassen. Und dann kam, drei Jahre später, kamen die Daya Mata als Präsidentin zum Zuge in der Organisation. Und die Daya Mata, die war eine Mormonin. Ursprünglich, mit 17, 18 Jahren, ist es aufgelesen worden von Yogananda, andere Geschichte. Aber die hat dann auch ihre, viele ihrer Familie, ich weiß nicht, wie groß die Familie war. Die Mutter war drin, die Schwester war drin, der Bruder war drin in der Organisation.
Der Bruder ist sogar mit Yogananda nach Indien gefahren, 1935, 1936, und ich weiß jetzt nicht, inwieweit sich die Organisation nach dem Verlassen von Yogananda verändert hat, dahingehend, dass die etwas prüder noch wurde, vielleicht, vielleicht, als sie ohnehin schon war. Ja, Amerika war ohnehin prüde, zumindest zu der Zeit oder war wahrscheinlich noch mehr zu der Zeit, als Yogananda dorthin gekommen ist und so war auch diese Lehre ein bisschen so prüde ausgerichtet.
Und dann nach dem Verlassen, also nachdem Yogananda gegangen war, gab es dann auch eine so eine innerorganisationelle Auseinandersetzung, weil einer der herausragenden Kriya Yogis oder SRF-Mönche, der Kriyananda da ein bisschen ja aktiv war, sexuell, was eigentlich nicht sein hätte dürfen und dann wurde er auch deswegen aus der Organisation geschmissen und dann kam es zur Spaltung und Kriyananda hat dann seine eigene Organisation hochgezogen nach einigen Jahren.
Die hat er auf jeden Fall etwas freizügiger gestaltet, wo dann auch Männer und Frauen, so Pärchen dann Mönche waren. Ich weiß nicht in welchen Status genau, aber die laufen halt in gleichen Roben herum und Männer und Frauen und die treten hauptsächlich als Pärchen auf und da ist das eben ein bisschen anders gestaltet.
Meine Sozialisierung mit dem Kriya Yoga fand ja in der SRF statt und da habe ich das hauptsächlich so kennengelernt, dass man dort vor allen Dingen Zurückhaltung üben sollte und das habe ich auch gemacht, aber wahrscheinlich nicht nur, weil das irgendwie vorgeschrieben war, sondern weil das auch in mir so angelegt war, dass es zu meiner spirituellen Entwicklung gehörte, dass ich da weitgehend enthaltsam war und meine sexuellen Aktivitäten heruntergefahren und auch ziemlich beschnitten habe, großteils. In meiner Lebensgeschichte (die ab Folge 32 alle 10 Wochen ein Teil veröffentlicht wird) habe ich ein bisschen was erzählt dazu.
Einige Phasen hatte ich dann immer wieder, wo sich da irgendwie die sexuelle Energie dann einen Weg bahnen wollte und wo ich mir einfach sagen musste: Ich muss jetzt irgendwie auch Erfahrung sammeln und es geht nicht, dass ich da irgendwelche Fantasien habe und die dann vielleicht mit der Wirklichkeit überhaupt nichts zu tun haben“. Deshalb habe ich mehrmals so Phasen gehabt, in denen ich dann meine Fantasien mit der Wirklichkeit dann versucht habe, an der Wirklichkeit zu messen oder da ein bisschen mehr Realismus herein zu bekommen, um auch praktische Erfahrungen zu erhalten. Das fand ich auch sehr notwendig.
Also ich kann mir vorstellen, dass so große Meister oder Avatare ohnehin wie Yogananda, die das nochmal durchlaufen. Die haben ja das Ende schon erreicht oder das Ziel dieser Verkörperung, die haben das schon erreicht, die kommen auf diese Erde herunter und machen den Durchgang, den Schnelldurchgang natürlich, die fangen auch als Baby an, aber machen einen Schnelldurchgang, wiederholen eben diese Entwicklung, die spirituelle Entwicklung bis zu dem Punkt, wo sie dann schaffend, schöpferisch in unserer Welt tätig werden und die müssen sicherlich,
ch denke, jeder muss da auch Phasen des Sexuellen, Erfahrungen mit der sexuellen Energie, mit der eigenen sexuellen Energie, die ja nichts anderes ist als jede andere Energie, nur eben kommt diese sexuelle Energie an einem anderen Chakra heraus und damit muss man sich, muss sich jeder auseinandersetzen. Wie lange es dauert, in welcher Form das ist wahrscheinlich bei diesen Überfliegern, wie diesen Avataren, wie Yogananda würde ich dazu rechnen, Lahiri Mahasaya, denke ich mal sicher auch und verschiedene andere auch.
Also von Ramakrishan gibt ja auch noch ganz schöne Berichte dazu, die ja relativ aussagekräftig sind und wenn man dann weiter zurückgeht in den Jahrhunderten, da fehlt es an Quellen, gesicherter Quellenlage. Da kann man viel sagen, aber von dem, was man so bei diesen großen Meistern da mitbekommt, ja haben die da zumindest keine Probleme (sexueller Art). Und wenn jemand da Probleme hat, dann ist er dann kein großer Meister. Das heißt nicht, dass er dann gar kein Meister ist. Aber die Avatare, ich denke, die gehen da (über sexuelle Herausforderungen) relativ schnell darüber hinweg. Die haben da keine Probleme damit.
Aber der Normalsterbliche, der normal sich entwickelnde Mensch, genauso wie der Yogi, die müssen sich mit diesem Thema auseinandersetzen und ich würde sogar behaupten, der Kriya Yogi, der ist da sogar noch intensiver damit oder muss sich da sogar noch intensiver damit auseinandersetzen. Denn je mehr Energie man hereinholt in sich selbst durch die Kriya Yoga Übungen, desto mehr Druck übt diese Energie auch wie auch wie auf alle anderen Chakren, auch auf das Chakra für die Sexualenergie aus und das muss man eben –
unter Kontrolle will ich es nicht sagen, man muss es verstehen lernen, man muss es im Verständnis kontrollieren lernen jetzt nicht stupide kontrollieren, sondern man muss lernen, damit umzugehen sinnvollerweise und da gehört auf jeden Fall dazu, dass man mit dem, ja es gibt ja auch, also würde ich jetzt nicht ausschließen, Kriya Yogis, die jetzt homosexuell sind. Also ich gehe jetzt von heterosexuellen, Kriya Yogis aus, die suchen sich natürlich dann das andere Geschlecht, aber genauso, bei homosexuellen Kriya Yogis. Also ich denke mal, da gibt es auch welche. Ich meine, da bin ich jetzt kein Fachmann davon. Also ich interessiere mich auch nicht dafür. Das ist im Grunde jeden seine Privatsache.
Auf jeden Fall: Jeder muss sich mit dieser Energie und mit diesem Thema auseinandersetzen, der spirituell weiterkommen will und so ist es ganz natürlich, dass das auch beim Kriya Yoga ein Thema ist und der Kriya Yogi ist ja sogar der Yoga des Haushälter Yogis, wie man sagt. Also desjenigen, der auch heiraten kann, Familie hat und dann natürlich auch Kinder zeugt und damit Sexualität ausübt. Also es ist jetzt nichts, was irgendwie asexuell ist.
Lahiri Mahasaya hatte Familie, hatte mehrere Kinder, glaube ich drei Töchter und zwei Söhne und Sri Yukteswar hatte auch eine Tochter zumindest und war auch verheiratet. So gibt es eben mehrere, die das vereinbaren können und ich glaube, das ist jetzt die Frage des Lebensstils, die dann jeder Kriya Yogi für sich selbst entscheiden muss.
Ich habe ja lange Zeit ohne Partnerin gelebt, ja bis zum fünfzigsten Lebensjahr eigentlich fast ohne Partnerin und dann seitdem jetzt eigentlich mehr mit Partnerin.
Jetzt finde ich das eigentlich ganz angenehm und passt auch. Jetzt habe ich den Dreh auch irgendwie heraus. Also vorher hatte ich da immer Schwierigkeiten, die Spiritualität oder meine spirituellen Übungen mit sexueller Aktivität in Einklang zu bringen. Aber da gibt es ja bestimmte Mittel und Yogani hat das ja auch ganz publik gemacht.
Yogani hat ja diese Tantra-Lektionen, die annähernd 80 Tantra Lektionen, wo ganz offen über das Thema gesprochen wird und durch Yogani bin ich auch ein bisschen offener geworden oder meine Scheuklappen in dieser Beziehung wurden ein bisschen gelüftet dank Yogani. Aber Yogani ist auch nicht alles, also Yogani alleine ist nicht umfassend. Es gibt dazu noch verschiedene andere, die dann noch ganz gute Hinweise geben, können zum Beispiel Mantak Chia und sein „Sharpening of the Knife“ zum Beispiel und dort werden viele Hinweise geben, was mir auch dann noch weiter geholfen hat.
Also Sexualität gehört zum Leben und in gewissen Phasen der Spiritualität kann ich mir vorstellen, dass es sehr sinnvoll ist, da ganz leise zu treten, zurück zu treten, vielleicht auch mal eine Inkarnation als Mönch zu verbringen. Aber letztendlich muss man damit ganz normal umgehen lernen. Man muss es, wie manche auch sagen, ausleben, so lange ausleben, bis man nicht mehr davon geplagt ist und solange man noch davon geplagt ist, hat man dort noch eine Baustelle und die kann man dann mit dem Kriya Yoga auch besser unter Kontrolle verbringen, würde ich sagen.
Also Kriya Yoga hilft auch in dieser Beziehung, wenn man da Probleme hat, dann kann man … Kriya Yoga ist so ein bisschen in dieser Beziehung wie ein homöopathisches Mittel, also das Gleiche, das verstärkt eigentlich das Problem dadurch, dass mehr Energie da reinfließt. Dadurch muss man sich verstärkt sogar mit dem Thema auseinandersetzen.
Das ist ein Training on the Job oder dass man im Einklang mit dem Kriya Yoga, wenn man täglich meditiert, was ja das Empfohlene ist und eigentlich das A und O beim Kriya Yoga. Dann wird man sich damit eben täglich oder regelmäßig auseinandersetzen müssen, solange man mit diesem Thema zu tun hat und dann eben nicht mehr so viel. Also bei mir war das lange Zeit ein Thema. Jetzt ist es kaum noch ein Thema, obwohl ich jetzt eine Freundin habe. Das hilft möglicherweise dann auch ab einem gewissen Stadium, damit klar zu werden.
Was jetzt die Jungfräulichkeit von Maria zum Beispiel angeht, da schreibt auch Yogananda in seinem Kommentar zur Bibel, also das ist „Die Wiederkunft Christi“, heißt dieses dreibändige, umfassende Werk und so weit ich mich erinnere, das steht da eben, das ist da nichts Besonderes in der Natur, dass eine jungfräuliche Geburt stattfindet und bringt das Beispiel von Haien, die da in Gefangenschaft alleine, also ein Hai, der alleine gehalten wurde, da hat plötzlich ein Junges gebracht. Aber Yogananda bestätigt, dass es kein Widerspruch ist und nach meinem Dafürhalten ist es auch. Die Natur irgendwie begrenzen zu wollen in dieser Beziehung, das halte ich für ja für ein bisschen arrogant.
Auch Rudolf Steiners, soweit ich mich erinnere, spricht davon, dass irgendwann einmal die Menschheit so weit sein wird, dass sie ohne Sexualität, also keine physische Sexualität dann Nachwuchs gebären kann. Also das ist auf jeden Fall nichts, wo man sich darauf aufhängen muss, wo man irgendwie spöttisch wegen diesen Dogmen in der katholischen Kirche.
Gut, als Dogma ist es vielleicht ein bisschen anrüchig, aber allein die Tatsache zu glauben oder richtig zu halten, dass Maria da jungfräulich, eine jungfräuliche Geburt dahingelegt hat, das sehe ich als nicht unwahrscheinlich oder sehr plausibel an, aus verschiedenen Gründen, gut, kann ich jetzt nicht spekulieren oder da irgendwelche Sachen da, die die Leute schwer haben zu verstehen. Aber ich will nur sagen: Wenn man im Kriya Yoga dann weitergeht, dann wird einem auch das klarer werden, wie es so was möglich sein kann oder warum.
Kriya Yoga ist ein Yoga der Erfahrung, also kein Yoga der Theorie. Es gehören alle Lebenserfahrungen dazu. Man muss alles eigentlich gemacht haben. Alles, was einen noch irgendwie juckt, als Reiz, das muss man bis zur Neige genossen haben, um daraus gelernt zu haben und genauso ist es bei der Sexualität, das muss man genauso mal ausgiebig praktiziert haben.
Sexualität ist ja genauso eine Sucht wie etwas anderes. Aber wenn man halt anfällig ist für etwas und sich von der Sucht entwöhnen will, dann mag es auch für gewisse Menschen ganz sinnvoll sein, sich dann davon fernzuhalten. Also das sind lauter so Tricks, die man halt anwendet, um mit dem Leben zurecht zu kommen. Das muss jeder selbst entscheiden, wie er das macht, aber vom Kriya Yoga selbst ist so etwas nicht vorgegeben.
Kriya Yoga ist offen für das Thema. Man sollte niemand anderen Schaden dabei, das ist wichtig. Sonst sind eigentlich keine Grenzen gesetzt, was man alles machen darf oder soll, um zum Reinen mit sich selbst zu kommen. Das, darum geht es eigentlich: Man muss rein mit sich selbst werden.
Man kann, wie das in dem Buch „Tantra“ von Yogani auch beschrieben wird, ja die Sexualität sogar nutzen, um spirituell weiterzukommen. Es gibt, wie gesagt, bei Yogani noch einiges nachzulesen und es gibt andere, die auch einiges dazu gesagt haben. Damit muss man sich halt auch ein bisschen beschäftigen, auch theoretisch und dann seine eigenen Schlüsse daraus ziehen. Das ist wichtig.
Kriya Yoga ist ein selbstständiger Pfad, kein Guru Pfad, wo man dann irgendwas macht, was der Guru sagt. Sondern der Guru im Inneren, das ist der eigentliche Führer. Der Guru im Äußeren, der hilft einem. Das, was Yogananda von sich gegeben hat, das kann man natürlich auch gut nutzen, aber letztendlich muss jeder selber sein Guru werden und aus sich selbst heraus die Entscheidungen treffen und so auch sich weiterentwickeln.
Hari Om Tat Sat. Alles Gute. Namaste.
Der heutige Song von Bernd Prokop
Songtext: Yoganis Tantra Lektionen
O du strahlendes Licht der Weisheit,
das sich in Yoganis Worten offenbart,
wie eine Quelle klaren Wassers
in der Wüste der Verwirrung!
Seine Tantra-Lektionen – ein Pfad des Erwachens,
kein Nebel aus Wunsch und Verwirrung,
sondern ein leuchtender Weg,
der Geist und Körper erhebt.
Nicht die Flamme der Begierde entfacht er,
sondern das Feuer der göttlichen Harmonie,
wo Ekstase und Stille sich umarmen,
wo das Niedrige ins Hohe aufsteigt.
Durch seine Worte strömt Erkenntnis,
wie der sanfte Fluss durch das Tal zieht,
und lehrt uns, dass Hingabe und Kontrolle
zwei Flügel desselben Vogels sind.
Oh, wer seine Lehren vernimmt,
der findet den Nektar in sich selbst!
Nicht im Außen, nicht im Suchen,
sondern im ruhigen Puls der Stille.
Gesegnet sei, wer diese Schriften studiert,
denn er wird den heiligen Strom erfahren,
der das Endliche mit dem Unendlichen eint,
und den Menschen mit Gott.
Nicht die Flamme der Begierde entfacht er,
sondern …










