Zusammenfassung
In dieser Folge des Kriya Yoga Podcast (Deutsch) geht Bernd Prokop der Frage nach, ob der Kriya Yoga, wie er heute von verschiedenen Schulen gelehrt wird, überall gleich ist.
Er teilt seine persönliche Reise, die vor fast 40 Jahren mit der Self-Realization Fellowship (SRF) von Paramahansa Yogananda begann. Anfangs war er überzeugt, dort den „wahren“ Kriya Yoga zu praktizieren. Doch erst nach rund 20 Jahren intensiver Praxis und durch neue Informationen, die über das Internet zugänglich wurden, erkannte er, dass es deutliche Unterschiede zwischen den Lehren verschiedener Kriya-Yoga-Linien gibt – trotz der gemeinsamen Berufung auf Lahiri Mahasaya als Quelle.
Prokop betont, dass es Aufgabe des Schülers ist, kritisch zu prüfen, was er bekommt, und offen zu bleiben für Weiterentwicklung. Oft bleiben Schüler jahrelang in einer Linie, ohne zu hinterfragen – auch aus sozialen Gründen. Doch echte spirituelle Praxis sollte Vorrang vor Gruppenzugehörigkeit haben.
Er berichtet, wie er über Yogani und die Plattform Advanced Yoga Practices (AYP) neue Zugänge zum Kriya Yoga fand, nachdem ihm als Laie das Lehren in der SRF verwehrt blieb. Seit 2010 übersetzt er AYPractices ins Deutsche, um anderen Suchenden ebenfalls Zugang zu dieser Form des Kriya Yoga zu ermöglichen.
Im zweiten Teil der Folge stellt Bernd sein neues Musikprojekt vor: Unter dem Label „Bernd Prokop“ veröffentlicht er spirituell inspirierte Musik, die mithilfe von KI-Tools wie Suno produziert wird. Er reflektiert über die Rolle der KI in der Kunst und stellt klar: Was die KI nicht übernehmen kann, ist die spirituelle Selbstverwirklichung – der innere Aufstieg zum göttlichen Zentrum.
Zum Abschluss präsentiert er ein musikalisches Werk über Lahiri Mahasaya, das er selbst getextet hat – ein poetisches Lob auf den Meister des Kriya Yoga.
Podcast Transcription
Liebe Kriya-Yoga-Freunde, heute möchte ich die Frage beantworten: Ist der Kriya Yoga, der von verschiedenen Stellen angeboten wird – ich habe ja im letzten Video erklärt, wie die Verbreitung geschah, über wie viele Linien es inzwischen Kriya-Yoga-Schulen und Lehren gibt – ist der Kriya Yoga in jeder Schule der gleiche?
Oder gibt es da Unterschiede? Die Frage ist berechtigt, denn man könnte ja davon ausgehen: Das ist von einem Menschen ausgegangen. Die meisten berufen sich auch auf Lahiri Mahasaya als den Kriya-Yoga-Lehrer. Und dann müsste man doch eigentlich erwarten können, dass da so ziemlich das Gleiche unterrichtet wird.
Das war auch mein Ansinnen, als ich in die SRF vor fast 40 Jahren eingetreten bin. Also die Organisation, die Paramahansa Yogananda hinterlassen hat und die über Lehrbriefe den Kriya Yoga verbreitet. Und ich war da auch längere Zeit drin und war immer überzeugt: Ja, das ist doch der Kriya Yoga– da gab es den Lahiri Mahasaya, dann Sri Yukteswar und den Paramahansa Yogananda – und das muss doch der Kriya Yoga sein, der wahre, der richtige und der beste.
Und ich habe erst nach 20 Jahren, gut, ich habe Gerüchte schon vorher gehört, aber richtig nachgegangen bin ich der Frage dann erst nach rund 20 Jahren, und musste feststellen, dass es leider gar nicht so ist, dass der gleiche Kriya Yoga überall gelehrt wird. Es sollte zwar eine gewisse Ähnlichkeit des Kriya Yogas bestehen in allen Richtungen, aber selbst das scheint mir nicht der Fall zu sein. Also manchmal muss man auch sagen: Ja, was hat das noch mit Kriya Yoga zu tun?
Aber gut, das ist ja nicht Aufgabe des Lehrers. Das ist die Aufgabe des Schülers: Wenn er Techniken bekommt, Meditationstechniken, die ihm nützlich sind, die ihm helfen, die weiterhelfen, dann wird er dabei bleiben, das weiter praktizieren. Wenn er nichts Anständiges bekommt – oder zumindest für sich selbst nicht das Anständige – dann ist es seine Pflicht zu suchen und weiterzugehen, dahin, wo er eben etwas findet, das für ihn geeignet ist.
Und ja, zuerst sollte man halt das, was man bekommt, anständig prüfen, also wirklich alles praktizieren, wie es gelehrt wird – das war zumindest meine Devise – und dann kann man weiterschauen. Dann kann man sich sein Bild machen.
Und leider – manchmal muss man es vielleicht sagen, leider – aber es dauert halt einige Jahre mindestens, bis man diese Kriya-Yoga-Schulen, das Programm, das Übungsprogramm, das da angeboten wird, von jeder Schule durchlaufen hat. Wenn man im Glauben ist: Ja, das ist die beste, die einzige und die wahre Kriya-Yoga-Schule, in der ich jetzt bin – und die meisten werden ja nicht sagen: „Ja, ich unterrichte hier den Kriya Yoga, aber da gibt es noch einen originaleren, einen besseren Kriya Yoga“ – sondern jede Kriya-Yoga-Schule tut so, als würde sie selbst den wahren, den echten, den originalen Kriya Yoga verbreiten.
Und so ist der Schüler im Grunde, in der Regel, im Glauben, dass er den wahren, den echten, den originalen Kriya Yoga hat, den besten, und hat auch gar keinen Grund, woanders hinzugehen. Und wenn da noch ein bisschen so ein gesellschaftliches Gefüge entsteht, gesellschaftliche Beziehungen, ja – wie man das halt so kennt – dann ist das möglicherweise wichtiger als die Praxis. Und dann hat man auch keinen Grund, sich nach was anderem umzusehen.
Aber wie gesagt, ich war in dieser Schule von Paramahansa Yogananda bis 2008. Also 1987 habe ich die Lehrbriefe bestellt im Frühjahr. Zwei Monate später, drei Monate später habe ich sie bekommen, habe sie dann durchgearbeitet. 1988 habe ich die Lehrbriefe des Kriya Yoga erhalten, und dann habe ich das getreulich praktiziert.
Also Kriya Yoga ist keine große gesellschaftliche Veranstaltung – oder zumindest in dem Rahmen, in dem ich da praktiziert habe – ich bin vom Land und war auch nie so gesellschaftlich aktiv, zu dieser Zeit zumindest nicht. War immer zurückgezogen. Und ja, da gab es auch Meditationsgruppen. Ich war in Fellbach in einer Gruppe, weil ich einige Jahre in Stuttgart studiert hatte.
Aber trotzdem, gut, mir hat es da gefallen und ich habe mir auch lange Zeit gelassen, um durch diese Stufen, die Einweihungsstufen bei Yogananda durchzugehen. Und habe mich dann wieder ausgeklinkt, als ich dann von Stuttgart weggezogen bin, und habe eben praktiziert. Und erst später, wie gesagt, nach 20 Jahren, habe ich mir dann Gedanken gemacht oder habe dann einen neuen Anlauf genommen, mich nochmal neu einzuarbeiten und ein breites Gesichtsfeld einzunehmen.
Und dann war ja auch diese Zeit in den 2000er Jahren – Mitte, Ende der 2000er Jahre – wo dann das Internet die Informationen viel zugänglicher gemacht hat, dass man auch erfahren hat, was es gibt, dass man leichter Zugang hatte zu den Informationen, die die einzelnen Organisationen herausgaben oder die Erfahrungsberichte von Organisationen.
Und da habe ich erst gemerkt, was es da alles gibt, wie das alles gelaufen ist. Ich habe mich natürlich schon ein bisschen informiert darüber, und dann bin ich auch hingefahren. Dann habe ich Yogani kennengelernt. Yogani, der ja im Grunde auch ein Kriya Yogi ist, weil ich in der SRF eben als nicht Ordinierter, als jemand, der also nicht im Ashram gelebt und sich als Mönch hat ausbilden lassen, nicht berechtigt war, irgendwelchen Kriya Yoga zu lehren.
Und das ist eigentlich, wenn man wirklich tief einsteigt und überzeugt ist von dem, was man macht, und eigentlich auch vom Innersten fühlt, dass es wichtig ist, dass die Menschen das lernen . Mein Weg war es nicht, Mönch zu werden – darum war ich nicht berechtigt zu lehren. Das hat mir aber gefehlt. Und da habe ich mich umgeschaut und bin auf Yogani gestoßen.
Und dieser Yogani hat einen Kriya Yoga gelehrt im Internet, auf den Advanced Yoga Practices Seiten – auf Englisch, seit Anfang der 2000er Jahre. Und ich bin 2008 das erste Mal darauf gestoßen und 2010 habe ich dann begonnen, diese Seiten zu übersetzen. Und habe dann so einen Weg gefunden, indirekt den Kriya Yoga zu lehren.
Ich habe schon gemerkt, dass Ähnlichkeiten sicher da sind, einen gewissen Kern konnte man noch entdecken, aber dass auch da schon Unterschiede waren. Und dann habe ich noch verschiedene andere Einweihungen erfahren und habe mich auch informiert. Und da habe ich eben gesehen, dass es überhaupt nicht so ist, dass der Kriya Yoga aus jeder Quelle der gleiche Kriya Yoga ist.
So, das zu dieser Frage. Und beim nächsten Mal – ja, ich weiß noch nicht, welches Thema – aber es gibt noch viele spannende Fragen, viele spannende Themen, die zu behandeln sind, vom Kriya Yoga.
Wenn du interessiert bist an diesen Themen, dann abonniere bitte den Kanal, gib ein Like, damit er auch verbreitet wird. Und dann sehen wir uns vielleicht beim nächsten Mal. Viele Grüße, tschau, Namaste.
2. Teil des Podcast: Vorstellung des Labels Bernd Prokop mit spiritueller Musik
Da dieser Podcast zu der Frage, ob der Kriya Yoga standardisiert ist oder nicht, relativ kurz ist – der kürzeste seit Beginn dieser Podcast-Reihe des Kriya Yoga Podcast Deutsch – ist es eine schöne Gelegenheit, etwas vorzustellen, was ich seit Beginn dieses Jahres angefangen habe:
Nämlich, ich habe ein Label gegründet. Ich habe ja lange Zeit viel musiziert, komme jetzt wenig dazu, aber ich bin immer noch ein Affiliated, also ein Liebender der Musik und habe schon immer gewünscht, zu musizieren, auch mal etwas zu komponieren, ein Musikstück herauszubringen.
Und jetzt, auf wunderbare Weise, hat diese KI-Entwicklung das erleichtert, und seit Januar habe ich eben ein Label gegründet: „Bernd Prokop“, und da versuche ich eben Suno, diese Musik-Kreationsplattform, zu nutzen.
Das finde ich eine super Sache – etwas höchst Erstaunliches, was da alles möglich ist. Auch wieder eine Bestärkung dessen, dass im Grunde alles – man kann es positiv ausdrücken – es ist alles nichts außer dem, was man durch die Spiritualität gewinnt. Alles andere ist Schall und Rauch, selbst diese künstlerischen Leistungen, wo man gedacht hat, ein Genie muss man sein, um das alles hervorzubringen – das schafft diese KI heutzutage.
Ich denke, das Einzige, was die KI nicht schafft, was uns die KI nicht abnehmen kann als unsere Lebensaufgabe, das ist die eigene Meisterschaft, das Hinaufgehen entlang unseres eigenen Lebensstromes in Richtung des großen Mittelpunkts des Seins – das manche Gott nennen, manche die Zentralsonne, manche den Zentralmagneten. Das kann uns niemand abnehmen. Aber eben selbst Musik – und wahrscheinlich vieles andere – kann uns noch die KI abnehmen. Und das nutze ich eben als Musiker und versuche, spirituelle Aspekte mehr in die Musikproduktion hinein zu bekommen.
Was leider vor allen Dingen in unserer westlichen Welt ziemlich aus der Mode gekommen ist, nicht „in“ ist, keinen Platz hat irgendwo in irgendwelchen Charts – das versuche ich zu betonen. Und dieses Label kann man eben – also diese Musik – kann man auf allen Plattformen abrufen: Spotify, Apple Music, Amazon Music, YouTube Music und viele andere Plattformen.
Aber es geht natürlich völlig unter, unter dem, was inzwischen heutzutage produziert wird von den vielen, von den vielen kreativen Menschen, die auf der Welt sind. Jeder ist im Grunde kreativ. Und ich scheue mich immer noch, irgendwelche Werbung oder bezahlte Werbung zu machen, deswegen versuche ich das immer noch organisch hinzubekommen.
Und ein Aspekt dieser organischen Werbung ist eben, dass ich jetzt beginnen möchte, in jeder dieser Folgen zumindest eines dieser Stücke vorzustellen. Das setze ich an das Ende der Podcast-Folge. Da kann jeder anhören, wenn er will, so lange reinhören, wie er will. Es ist niemand gezwungen, es zu hören. Aber ich finde, das ist eine Gelegenheit, die ich nutzen kann, und ich hoffe, das sieht man mir nach.
Deswegen heute eines dieser Songs. Und ich wähle zum Beginn möglicherweise nicht unbedingt den geeignetsten – aber die Zentralgestalt des Kriya Yoga: Lahiri Mahasaya. Die andere wäre vielleicht Babaji, aber ich beginne jetzt mit Lahiri Mahasaya. Und Babaji kommt dann auch noch dran. Ich habe da ein bestimmtes Konzept, da verschiedene Sachen vorzustellen. Ich möchte das auch Englisch und Deutsch machen, immer. Aber ich stelle jetzt mal eine deutsche Version vor, und dann geht es in diesem Sinne auch weiter.
Hari Om Tat Sat, Namaste, alles Gute, ciao – viel Spaß beim Anhören dieses Songs.
Oh, Lahiri Mahasaya, Meister der Stille,
du brachtest der Welt den göttlichen Wille,
ein Leuchtstern des Yoga, rein und klar,
dein Erbe erstrahlt zeitlos und wunderbar.
In deinem Sein, so tief und rein,
wurde das Menschliche mit Gott vereint.
Du lehrtest die Kunst des Atems und Lichts,
den Pfad zum Ewigen, der nie zerbricht.
Mit Kriya Yoga, dem heiligen Pfad,
zeigtest du uns, was in uns ruht und naht.
Der Atem ein Schlüssel, die Wirbelsäule ein Tor,
zur Einheit des Selbst, zum ewigen Ohr.
Oh Guru der Gurus, unendlich weise,
deine Lehre führt uns auf himmlische Reise.
Vom Weltlichen zum Göttlichen führst du hin,
zeigst uns den Ort, wo wir wirklich sind.
Dein Leben, ein Beispiel, von Tiefe und …