Kurzzusammenfassung

Bernd erklärt, wie sich die klassischen ethischen Leitlinien des Yoga – Yamas und Niyamas – zum Kriya Yoga verhalten. Seine Kernthese: Sie sind keine Vorbedingung für die Praxis. Echte Ethik erwächst im Kriya Yoga aus der inneren Verbundenheit und einem klaren Gewissen. Er skizziert die fünf Yamas und fünf Niyamas, warnt vor äußerlicher Moral als „Krücken“, spricht über innere Hindernisse (z. B. subtile Abneigungen/Hass), und zeigt, wie regelmäßige Praxis Süchte und Gewohnheiten transformieren kann. Abschluss: Ermutigung zur eigenen Verantwortung, kontinuierlichen Praxis und ein Tribut-Song an Sri Yukteswar.

Strukturierte Zusammenfassung

Yamas und Niyamas im Kriya Yoga: Äußere Regeln oder innere Weisheit?

Von Bernd, Kriya Yoga Acharya

Einleitung

Immer wieder wird die Frage gestellt: Sind die Yamas und Niyamas eine Voraussetzung für die Kriya Yoga Praxis? Diese fundamentale Frage beschäftigt viele spirituelle Suchende und verdient eine differenzierte Betrachtung.

Was sind Yamas und Niyamas?

Die fünf Yamas (Verbote):

  • Ahimsa – Gewaltlosigkeit
  • Satya – Wahrhaftigkeit
  • Asteya – Nicht-Stehlen
  • Brahmacharya – Enthaltsamkeit/sexuelle Mäßigung
  • Aparigraha – Bescheidenheit/Nicht-Besitzergreifen

Die fünf Niyamas (Gebote):

  • Shaucha – Reinheit
  • Santosha – Zufriedenheit
  • Tapas – Spirituelle Übungen/stetiges Bemühen
  • Svadhyaya – Selbststudium/Selbstreflexion
  • Ishvara Pranidhana – Gotthingebenheit

Die traditionelle Sichtweise

Einige spirituelle Lehrer, darunter möglicherweise Sri Yukteswar und andere Meister, sollen gelehrt haben, dass man zuerst die Yamas und Niyamas befolgen müsse, bevor man mit Kriya Yoga beginnen könne. Diese Sichtweise behandelt die ethischen Richtlinien als äußere Voraussetzungen.

Ein neuer Ansatz: Innere Harmonie statt äußere Regeln

Kriya Yoga ist Erfahrungssache

Die Praxis des Kriya Yoga basiert nicht auf dem starren Befolgen äußerer Regeln, sondern auf innerer Harmonie. Wer das Bedürfnis verspürt, spirituelle Übungen zu praktizieren, sollte dies tun – unabhängig von der perfekten Einhaltung traditioneller Verhaltensregeln.

Mit dem eigenen Gewissen im Einklang sein

Entscheidend ist nicht, ob man alle äußeren Gebote befolgt, sondern ob man mit seinem Gewissen im Einklang steht. Wenn das Gewissen ruhig ist und man die nötige innere Ruhe für die spirituelle Praxis hat, sind die Voraussetzungen erfüllt.

Automatische Selektion

Menschen, die wirklich in ständigem Konflikt mit der Welt stehen, andere betrügen oder ständig lügen, werden selten den Wunsch verspüren, spirituelle Übungen zu praktizieren. Es gibt eine natürliche Selektion.

Die Realität des Lebens: Balance zwischen Spiritualität und Alltag

Mitspielen im Weltspiel

Als spirituell Praktizierender muss man im Alltag „mitspielen“. Man kann nicht immer den Heiligen mimen – das führt oft zu unrealistischen Situationen und manchmal sogar zu Konflikten mit der Gesellschaft.

Persönliche Erfahrungen

[Hier folgt eine persönliche Anekdote über die Herausforderungen des spirituellen Lebens in einer nicht-spirituellen Welt – der Autor beschreibt seine Erfahrungen mit familiären Konflikten und deren Auswirkungen auf seine Praxis.]

Während der Meditation zur Einheit zurückfinden

Auch wenn man im Alltag Kompromisse eingehen muss, ist es entscheidend, während der Meditationssitzung zur inneren Einheit zurückzufinden. Nur in diesem Zustand der Vollkommenheit und Liebe kann man effektiv Kriya Yoga praktizieren.

Kriya Yoga erschafft seine eigenen ethischen Richtlinien

Individuelle Entscheidungsfindung

Ein fortgeschrittener Kriya Yogi orientiert sich nicht mehr an starren Regeln, sondern trifft jede ethische Entscheidung aus der Verbindung mit dem Göttlichen im Inneren heraus. Jede Situation ist einzigartig und erfordert eine individuelle Betrachtung.

Selbstverantwortung statt externe Vorschriften

Yamas und Niyamas sind „Krücken“ für Menschen, die noch kein eigenes spirituelles Unterscheidungsvermögen entwickelt haben. Ein wahrer Kriya Yogi übernimmt selbst die Verantwortung für seine Entscheidungen.

Kontinuierliche Selbstreflexion

Der spirituelle Weg beinhaltet ständige Selbstreflexion. Wenn Entscheidungen zu ungünstigen Ergebnissen führen, kehrt diese Energie zurück und zeigt den Weg zur Verbesserung auf.

Umgang mit „negativen“ Gewohnheiten

Spirituelle Kraft als Heilmittel

Auch Menschen mit Süchten oder anderen problematischen Gewohnheiten können von Kriya Yoga profitieren. Die durch die Praxis gewonnene spirituelle Kraft ist oft das einzige wirksame Mittel, um solche Gewohnheiten zu überwinden.

Sanfte aber wirkungsvolle Medizin

Spirituelle Übungen – sei es Kriya Yoga, Bhakti Yoga oder auch einfache Asanas – sind wie eine sanfte Medizin, die den Heilungsweg verkürzen kann. Nicht jeder ist in der passenden Entwicklungsphase dafür, aber jeder, der Zugang findet, ist zu beglückwünschen.

Fazit: Kriya Yoga ist unabhängig von Yamas und Niyamas

Eigene ethische Richtlinien entwickeln

Kriya Yoga schafft seine eigenen Yamas und Niyamas. Jeder Praktizierende entwickelt aus seiner spirituellen Praxis heraus individuelle ethische Richtlinien, die weit über starre Regeln hinausgehen.

Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein

Das Schöne am Kriya Yoga ist die Entwicklung von Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein. Man muss nicht mehr auf die „guten Ratschläge Unberufener“ hören, sondern kann aus dem eigenen inneren Kern heraus leben.

Der gerade Weg

Obwohl es ein langer Weg ist, ist es ein gerader und unfehlbarer Pfad. Die Verheißung gilt jedem Menschen: Alle werden einmal dieses Ziel erreichen, unabhängig von den Umwegen.

Einheit von Kriya Yoga und ethischem Leben

Letztendlich sind Kriya Yoga und die Yamas/Niyamas eins. Kriya Yoga ist selbst der Weg der ethischen Entwicklung, der bis zum höchsten Ziel führt – nicht durch äußere Regeln, sondern durch die Entfaltung des inneren leuchtenden Liebeskerns.


Dieser Artikel basiert auf einer Episode des Kriya Yoga Podcast Deutsch. Für weitere spirituelle Inhalte und praktische Anleitungen besuchen Sie unsere Webseite und nehmen Sie an unseren Einweihungen teil.

Keywords: Kriya Yoga, Yamas, Niyamas, spirituelle Praxis, Meditation, ethische Richtlinien, Selbstreflexion, innere Weisheit

Geringfügig überarbeitetes Transkript

Hallo liebe Freunde des Kriya Yoga, hier wieder euer Kriya Yoga Acharya, Bernd.

Also Kriya Yoga Acharya ist etwas vornehmer oder nobler oder fetziger ausgedrückt, das gleiche wie Kriya Yoga Lehrer. Ich habe das gerade gehört, darum habe ich gedacht, es passt eigentlich ganz gut auch zu mir. Dann hört es sich auch ein bisschen indisch an und geheimnisvoller, und vielleicht regt es dann noch mehr Menschen an, hier zuzuhören und sich vielleicht einmal einweihen zu lassen in den Kriya Yoga.

Heute zur Frage: Die Yamas und Niyamas und Kriya Yoga. Was ist das Verhältnis von Yamas und Niyamas zum Kriya Yoga?

Ich habe vor kurzem erst gehört, dass jemand gesagt hat: Ja, Sri Yukteswar und vielleicht noch andere Größen, ich glaube auch Babaji, die hätten gesagt, dass man zuerst die Yamas und Niyamas einhalten muss oder damit zurechtkommen muss. Also diese fünf Gebote und Verbote.

Yamas – das sind die Verbote – wenn ich mich nicht täusche: Das sind also die zwei der Hände, die zwei der Zunge und dann von dem anderen Teil, wie das mein Kriya Yoga von meinem Lehrer Shibendu Lahiri immer genannt wird:
Die zwei der Hände –

  • Das Stehlen, also nicht stehlen (Aparigraha – Bescheidenheit) und
  • keine Gewalt (Ahimsa – Gewaltlosigkeit).
    Dann die zwei der Zunge:
  • nicht lügen (Satya – Wahrhaftigkeit)
  • Und nichts begehren (Asteya – Begierdelosigkeit),
    und kein sexuelles Missverhalten (Bramacharya – Enthaltsamkeit)
    wie immer das aussehen mag.

Dann die fünf Gebote (Niyamas)

  • Shaucha, die Reinheit;
  • Santosha, die Zufriedenheit;
  • Spirituelle Übungen (Tapas – stetiges Bemühen, Eifer),
  • Gotthingegebenheit (Ishvara Pranidana)
  • Das Studium des Selbst (Svadyaya – Selbstreflexion, Erforschung des Selbst) .
    Auf jeden Fall, es sind fünf Gebote und fünf Verbote.

Die sind vergleichbar mit den Zehn Geboten. Es sind Verhaltensmaßregeln, wie in jeder Religion. Im Judentum gibt es natürlich auch aufbauend auf den Zehn Geboten unzählige Verhaltensmaßregeln. Im Islam gibt es sehr viele Verhaltensmaßregeln, im Hinduismus und Buddhismus ebenso.

Das ist die Grundform von Religiosität: ein Pakt, den man mit dem Höheren schließt. Verhaltensmaßregeln, die die göttliche Ordnung vorgibt. Viele meinen: Damit sei dem Willen Gottes genügend getan. Damit sei man gottgefällig und komme in den Himmel. Das ist die einfache Logik vieler Menschen, und so wird es auch manchmal von den großen Religionen verkauft.

Beim Islam hört man heutzutage oft, dass viele diese Gebote einhalten – und wenn man das tut, dann ist man ein Gläubiger. Wenn man das nicht einhält, dann ist man ein Ungläubiger.

Das jetzt aber als Voraussetzung zu sehen für den Kriya Yoga, das finde ich geht zu weit. Das kann man auf keinen Fall so sagen.

Natürlich: Wenn man Kriya Yoga übt, dann muss man mit sich selbst im Reinen sein. Aber das sind keine äußeren Gebote, die man eingehalten haben muss, wo jemand sagen könnte: „Du hast das und das richtig gemacht und das und das falsch gemacht.“ Sondern: Man muss mit seinem Gewissen im Einklang sein. Wenn sich das Gewissen nicht regt, wenn man genügend Ruhe hat, diese spirituellen Übungen zu machen, dann ist da nichts einzuwenden.

Ich denke sogar, das ist ein ziemlicher Automatismus: Jemand, der wirklich mit der Welt im Konflikt steht, der kämpft, überall Ungerechtigkeit sieht, andere betrügt oder lügt – solche Menschen werden kaum in die Nähe kommen oder auf den Gedanken kommen, spirituelle Übungen machen zu wollen.

Wenn es doch einmal so ist … Es wird die Zeit kommen, in der Kriya Yoga oder vergleichbare Techniken sehr verbreitet sind. Dann werden wahrscheinlich auch solche Menschen üben, nur weil es „in“ ist, weil es Mainstream ist, weil es alle machen. Aber sie werden dann eben nicht sehr viel profitieren.

Wenn man das innere Bedürfnis verspürt, Kriya-Yoga-Übungen oder spirituelle Übungen zu machen, dann soll man sie machen. Wenn man nicht weiterkommt, ist es vielleicht geraten, sich zu überlegen, ob man unbewusst Dinge tut, die einen innerlich hindern, gewisse Schwellen der spirituellen Entwicklung zu überschreiten.

Wenn man ständig ungute Gefühle hegt – Saint Germain sagt ja: „Hass umschließt auch leichte Abneigung“ – dann fällt man heraus. Hass bedeutet nicht nur extreme Abneigung gegen Menschen, sondern auch gegen Orte, Zustände und Dinge.

Wenn man solche leichten Abneigungen hat, dann hasst man schon. Und das beeinträchtigt die Praxis.

Kriya Yoga ist eine Erfahrungssache. Jeder kann es nachvollziehen, wenn er es ausprobiert.

Wenn man Kriya Yoga praktizieren und weiterkommen möchte, wenn man die Übungen richtig machen will, dann muss man zumindest während der Meditationssitzung soweit kommen, dass man mit sich im Reinen ist.

Im Alltag muss man natürlich mitspielen. Man kann auch die Rolle übernehmen, den Heiligen zu mimen, oder als Pfarrer, den immer gutmütigen. Das habe ich auch ausprobiert, aber ich habe festgestellt: Nein, das bringt mich nicht weiter.

Ich habe schon einmal erzählt, dass ich in meiner Lebensgeschichte eine Phase hatte – als ich aus der I AM-Bewegung heraus war und am Anfang in der SRF –, da habe ich mich von meiner Familie abgewandt, weil sie mir keine Freiheit zugestehen wollte.

Ich bin dann Weihnachten nicht nach Hause gegangen, obwohl ich sonst immer Weihnachten da war. Meine Familie kam dann zu mir, wollte mich holen. Ich habe nicht reagiert. Eine Woche später kamen sie wieder – und ich hatte gerade fünf Tage gefastet, mich nicht rasiert, saß am selben Ort. Für sie sah es so aus, als wäre ich die ganze Woche dort gesessen.

Ich habe nicht reagiert und dann haben sie den Arzt geholt, dann habe ich das mal versucht, also ich wehre mir nicht, sage nichts, ich wehre mir nicht, ich reagiere nicht oder ich bin nicht ablehnend, lasse alles mit mir tun, zuerst haben sie den Arzt geholt, der Arzt hat mich dann ins Krankenhaus einliefern lassen, im Krankenhaus haben sie gesagt, sie können nichts mehr machen, dann bin ich vom Krankenhaus, ich habe mich nicht gewehrt, also alles mit mir machen lassen, dann bin ich in die Psychiatrie eingeliefert worden, also meine Eltern, die haben wahrscheinlich gedacht: Ja das wäre das Mittel, mich zu heilen von meiner Krankheit, der Andersartigkeit und dann bin ich eben in die Psychiatrie eingeliefert worden und dort zu, ja um der Sache noch die Krone aufzusetzen, weil ich mich nicht gewehrt habe, der einzige Widerstand, den ich geleistet habe, das ist der gewesen, dass ich das Psychopharmaka, das sie mir weismachen wollten, dass ich nehmen musste, aus irgendwelchen Gründen, das habe ich nicht genommen, das habe ich dann in den Blumentopf geschüttet und daraufhin haben sie dann, ja das ist jetzt ein Widerstand gegen die, das ist ein aggressiver Akt, wie sie das genannt haben, und dann haben sie eben vier Betreuer geholt und dann haben sie mich festgehalten, da habe ich mich dann nicht mehr gewehrt oder habe mich da auch nicht gewehrt und dann haben sie mir einfach die Spitze dann in den Hintern reingerammt.

Also so weit kommt es, wenn man sich in dieser, dieser Welt, also in Deutschland … Das war im Jahre 88, 1988 und ich glaube, da hat sich noch nicht viel weiterentwickelt oder ja ich denke, das kann immer noch passieren, so weit kommt es, wenn man sich nicht wehrt.

Und seitdem habe ich gedacht, also ja ich, ich, ich werde, also so etwas lasse ich nicht mehr mit mir machen, also ich werde mich wehren und ja ich werde das Spiel mitspielen, also ich bin in dieser Welt, ich habe mich nicht zurückgezogen und ich spiele mit und dann muss man sich auch Auseinandersetzungen stellen in der Welt und muss man gewisse Spielregeln, die in dieser Welt so üblich sind, muss man spielen, man kann natürlich dann mal ausscheren, dann mal die heilige Maske aufsetzen oder ja dann mal anders reagieren, das funktioniert auch mal gut, aber in der Regel habe ich gemerkt, da spiele ich einfach mit.

Ich tue so, wie wenn ich jetzt ja genauso reagiere wie der Normalo, dann ja dann taucht man halt, man ist irgendwie unsichtbar für diese Welt, dass man irgendwie anders ist, das ist auch eine gewisse Art von Mantel, des Unsichtbarmachens. Also man fällt nicht auf, man spielt genauso mit und damit wird man auch in die Wallungen kommen.

Die üblichen Reaktionen zuhause mit meinen Eltern, mit meiner Mutter, da habe ich das Mittel auch gefunden, eben zurück zu geifern teilweise und das führt einen zwangsweise dann mal, wenn man einmal in so einer Rage ist, dann schaukelt sich das auf und dann kommt man auch in Gefühlswallungen in gewissem Maße, also wie das früher einmal war, so ein richtiger Ärger und Zorn und so etwas, das ist natürlich mit der Zeit, ist das richtig abgeflacht.

Aber wenn man so sich da hinein steigert, dann gibt es immer noch Gefühlswallungen. Aber das ist nicht mehr so etwas, was einen halt dann tagelang oder stundenlang anbohrt. Das kann man dann, wenn man einmal diesen Weg gegangen ist oder geht, der Selbstbeherrschung, Selbstvervollkommnung, dann kann man da mitspielen und kann man sich da auch wieder runterfahren und spätestens bei der Meditation muss man dann, um den Kriya Yoga üben zu können, muss man wieder, also da muss man dann eben möglicherweise ein bisschen länger sitzen, um sich dann wieder runter zu fahren, runter zu eichen, zu dem was eigentlich wirklich ist.

Man ist die vollkommene Liebe, die durch einen durchfließt, man ist eins mit allem und erst wenn man, wenn man diese Einheit wieder gefunden hat, dann kann man auch sich an die Gedankenkontrolle heranwagen. Denn solange man irgendeine Zweiheit oder eine Unvollkommenheit in der Welt hat, solange wird man gejagt sein von den Gedanken und wird sie nicht soweit beherrschen können, dass man effektiv den Kriya Yoga ausüben kann.

Also das ist das Schöne auch im Kriya Yoga, dass es nicht missbraucht werden kann für irgendwelche Zwecke, die nicht im höchsten Sinne des Guten sind für die ganze Welt und da braucht man sich dann auch einmal, wenn man dieses Bewusstsein hat, dann braucht auch niemand mehr kommen und einem irgendwas vorschreiben, wie man hätte handeln müssen, um irgendetwas zu machen.

Außenstehende…. Also es heißt ja, jeder ist in seiner eigenen Haut und muss selbst entscheiden und weiß selbst am besten, was richtig ist. Wenn man den Kriya Yoga betreibt und sinnvoll betreiben will: Man kann ihn nur sinnvoll betreiben, wenn man an den Punkt gekommen ist, wo man selbstbewusst und eben selbstständig Entscheidungen von Gut und Böse treffen kann.

Dann sind solche Maßregeln wie die Yamas und Niyamas oder Gebote oder irgendwelche Moralvorschriften. Das sind Krücken für Leute, die eben kein eigenes Verständnis, kein eigenes Unterscheidungsvermögen haben. Die haben das als Leitplanken, die können sich oder müssen sich vielleicht daran orientieren, aber ein Kriya Yogi, wenn einer wirklich ein Kriya Yogi ist oder sagen wir mal so: Ein wirklicher Kriya Yogi, der muss auf die Yamas und Niyamas pfeifen, weil das nur heuristische, also die Großteils stimmig sind, Großteils das Richtige sind.

Aber jeder, jeder Fall der Entscheidung moralisch oder ethisch ist immer ein Einzelfall und da kann das, was, was so in der Regel vorgegeben ist, kann im Einzelfall genau das Falsche sein. Also das muss in jedem Augenblick im Grunde, wenn man ein gewisses spirituelles Verständes hat, muss im Augenblick … Jede Situation muss im Augenblick entschieden werden und die muss aus einer Verbindung mit dem Göttlichen im Inneren heraus entschieden werden, jede Situation.

Und erst dann: Das ist dann das Yama und Niyama des Kriya Yogi. Aber das ist nicht mehr das, dass man sich an irgendwelche fünf Yamas und fünf Niyamas erinnert und sagt ja das und das muss ich jetzt nicht, nicht keine Gewalt, also Ahimsa und solche Sachen und ja wie sieht Ahimsa aus. Da muss man das noch einmal definieren und … Nein, man denkt da nicht mehr daran, man ist in Verbindung mit seinem eigenen Inneren und agiert da heraus und das kann zu Situationen führen, die einen, ja die jemanden, der halt sich ein bisschen mehr herausnimmt, als er sich eigentlich dürfte, dann möglicherweise beurteilt, als das ist so und so und dürfte nicht sein und das ist unmoralisch, unethisch und alles mögliche.

Aber das ist nicht deren Aufgabe. Der Kriya Yogi muss selbst Verantwortung übernehmen. Natürlich macht er nicht alles richtig, man kann auch noch Fehler machen oder es sind ja keine Fehler, es ist der Weg dahin sich selbst zu vollkommnen. Wenn man was falsch macht oder es ist nicht falsch, es ist halt die Energie nicht optimal eingesetzt hat, dann gibt es Rückschläge daraus, die Energie kommt zurück, alles reist oder wandert im Kreis herum und das kommt alles zurück und das, was zurückkommt, das ist die Botschaft darüber, was man hätte anders machen sollen.

Aber gut ein Kriya Yogi, der arbeitet sowieso alles auf, was er macht, also er macht nichts unbewusst oder wenn er was gemacht hat, dann wird er sich genau überlegen, was das Ergebnis ist und wird ständig an seinem Verhalten herumschrauben.

Das ist der Niyama und Yama Weg des Kriya Yogi. Im gleichen Sinne hat das schon Yogani in irgendeiner Lektion da beschrieben.

Yogani hat auch gesagt, der hat auch darauf hingewiesen auch so Süchte oder ja, wie das Fleischessen oder rauchen oder Alkohol trinken.

Das ist grundsätzlich nicht optimal für den Kriya Yoga.

Aber wenn jemand mit diesen Eigenschaften oder diesen Gewohnheiten sich berufen fühlt oder probieren will, das vielleicht sogar mit dem Kriya Yoga oder mit den fortgeschrittenen Yoga Übungen, die ja noch einfacher zugänglich sind, damit zu heilen. Dann ist das sehr empfehlenswert.

Denn definitiv ist diese spirituelle Kraft, die gewonnen wird durch die spirituellen Übungen, genau das, was letztendlich das Einzige ist, was hilft, so negative Eigenschaften oder Gewohnheiten zu überwinden. Nichts anderes kann einen daraus helfen und wenn man einen Zugang zu diesen spirituellen Übungen findet, dann kann man den Weg um einiges abkürzen. Der Weg ohne spirituelle Übungen der führt meist über viel Leid, viele Umwege führt zum gleichen Ziel. Aber wenn man den direkten Weg der spirituellen Übungen nimmt, wenn man jetzt irgendwelche schlechte Angewohnheiten hat, die man vielleicht auch selbst gerne ablegen möchte, dann sind möglicherweise die spirituellen Übungen, ob das jetzt Kriya Yoga ist, die fortgeschrittenen Yoga Übungen oder noch vielleicht tiefer Bhakti Yoga, vielleicht nur Leben in spirituellen Gemeinschaften, dann gemeinsames Singen oder vielleicht auch nur die Yoga Asanas. Also solche spirituellen Übungen, die können auf jeden Fall um einiges den Weg abkürzen oder sie können sehr behilflich sein und das sind eigentlich, wenn man sagt, Homöopathie, das ist schon sanfte Medizin. Dann ist das noch eine sanftere Medizin und ist jedem zu empfehlen. Allerdings wie gesagt, es ist nicht jeder dazu geschaffen oder geschaffen schon, aber es ist nicht jeder in der Entwicklungsphase seiner Entelechie oder seines Lebensstroms, wie man auch sagen kann, dass es für ihn anwendbar ist. Es ist jedem wünschbar und jeder ist zu beglückwünschen, der es anwenden kann. Jeder ist zu bedauern, der es nicht anwenden kann, aber leider ist es nicht für alle anwendbar und drum brauchen wir auch noch die Schulmedizin und auch wahrscheinlich die Psychiatrien, obwohl vieles traurig ist, was dort stattfindet. Aber gut, die Leute sind zu bedauern, die Ärzte sind natürlich auch zu bedauern, die noch mitspielen müssen.

Aber gut, Kriya Yoga ist eben eine ganz andere Liga. Wenn man da reinsteigt, dann muss man auch erst mal finden, wie man das wieder, wie man da Kongruenz findet mit dem äußeren Leben. Aber gut, das Leben ist so eine Spielwiese.

Das macht ja auch das Leben so interessant, also wenn man mal alles hinter sich hat oder ja alles durchschaut hat, wie eigentlich, wie Schall und Rauch und wie leer eigentlich vieles ist, nach dem viele Leute streben, dann ist auf dem spirituellen Weg noch eine riesen Reise zu absolvieren, eine interessante Reise auch mit Höhen und Tiefen, aber der Weg ist im Grunde unendlich und ja …

Der Selbstmord ist natürlich, wenn man in der Welt irgendwie an Grenzen gestoßen ist …. Es geht hier im Spirituellen noch so gut weiter. Es gibt so viel Unterstützung und so viel Wege und ja, es ist eigentlich so viel auf der Erde. Man kann so viel machen und diese Niyamas und Yamas und die ganzen Gebote und die Verhaltensmaßregeln der Religionen und ethische und moralische Regeln, das sind nur die Anfangsgründe, das ist gutes Fundament in einer Religion aufzuwachsen oder gut ethisch und moralisch erzogen zu sein. Aber wirklich in die Eingemachten geht es dann mit dem Kriya Yoga und darum möchte ich noch einmal abschließend sagen: Also Kriya Yoga ist unabhängig von Yamas und Niyamas. Kriya Yoga schafft seine eigenen Yamas und Niyamas, das schafft jeder für sich selber.

Jeder mit sich selber muss dann im Reinen sein, muss aus sich heraus leben und das ist dann auch das Schöne, man braucht eben keine, also man muss natürlich noch Verkehrsregeln einhalten und Gesetze einhalten des Landes, um in der Gesellschaft natürlich da ja kein Störenfried zu sein. Das ist natürlich klar, das sind einfache Übungen. Aber dann im Zwischenmenschlichen oder ja …

Dann sind Kategorien von Karrieremensch und Egoist und dergleichen, das sind primitive Schubladen, die dann wahrscheinlich von einem Abprallen. Man hat bestimmte Aufgaben, hat bestimmte Ziele und dann sind Sachen möglicherweise zeitweise im Vordergrund, die andere als unethisch ansehen: Das darf einen dann nicht berühren und man geht trotzdem seinen Weg. Das ist das Schöne vom Kriya Yoga, dass man eben dann selbstständig, selbstbewusst ist und eben nicht mehr hören muss auf die vielen guten Ratschläge, die viele Unberufene dann immer zur Stelle haben.

Das Schöne ist dann immer aus sich heraus zu leben. Dabei muss man natürlich auch, ja, das muss man lernen, aber da hat man dann eben niemand anders. Es gibt viele, viele spirituelle Lehren und Ratschläge. Das ist natürlich noch eine höhere Form von Yamas und Niyamas. Die sind anfangs natürlich auch gut, kann man gebrauchen, aber auch die legt man dann mal ab, weil man eben letztendlich so eng mit seinem eigenen Inneren zusammen sein muss, des eigenen, inneren, schönen, leuchtenden Liebeskerns, den man herauskehren muss, dass nur das zählt, den stark zu machen in sich selbst und dann ist man mit sich im Reinen, dann ist man auch ja immer, immer glücklich und mehr, mehr ist es nicht, was zu erreichen ist.

Natürlich ist es ein langer Weg. Aber das ist ein gerader Weg im Grunde und auch unfehlbar. Es ist ja die Verheißung an jeden Menschen: dass jeder einmal dort hinkommt, wie groß auch die Umwege sein mögen und ja … Das erfährt man auch dann im Kriya Yoga. Das ist eigentlich etwas, was einem dann bewusst wird, wie es ist, wie es sein muss. Also Kriya Yoga und Yamas und Nijamas im Grunde sind sie eins. Kriya Yoga ist selbst der Weg von Yamas und Niyamas, der einen eben führt bis zum letzten Ziel. Hari, Om, Tat Sat. Ich hoffe es hat euch gefallen, lasst ein Like da, schaut wieder rein, abonniert den Kanal, kommt zu den Einweihungen und praktiziert natürlich vor allen Dingen selbst regelmäßig.

Das bringt euch selbst weiter, bringt euer Land weiter, bringt eure Familie weiter, bringt die Welt weiter. Hari, Om, Tat, Sat .

Der heutige Sri Yukteswarsong ist geprägt von einer Saxophoneinlage und heißt dementsprechend „Oh, Sri Yukteswar sax“.

Der Sri Yukteswar Song ist heut verspielt, playful.

O Sri Yukteswar, weiser Giri
Leuchtturm der Wahrheit, Meister der Stille
Dein Leben war ein Tempel der Weisheit
Dein Geist, ein Spiegel göttlicher Fülle

In Serampore stand dein Ashram
Ein Ort, wo Suchende Frieden fanden
Dein Blick durchdrang die Illusion
Dein Wort entzündete die inneren Gedanken

Du lehrtest die Wissenschaft der Seele
Die Einheit von Materie und Geist“
Die Heilige Wissenschaft“, dein Werk
Zeigt uns den Weg, der niemals kreist

Paramahansa Yogananda, dein geliebter Schüler
Wurde durch dich zum Boten des Lichts
Du formtest ihn mit strenger Liebe
Ein Diamant, geschliffen in Pflicht

Dein Lächeln war wie der Mond
Sanft und doch voller Kraft
Deine Gegenwart, ein Segen
Deine Lehre, ein mächtiger Schaft

O Sri Yukteswar, Jnana Avatar
Du verkörperst die Weisheit der Zeiten
Dein Leben war ein Beispiel der Hingabe
Dein Wirken, ein Licht, uns zu leiten

Gelobt seist du, großer Guru
Dein Geist umarmt die ganze Welt.
Du zeigtest uns die Einheit allen Seins
Die Liebe, die alles durchdringt und hält

In deinem Namen erklingt das Om
Die Urschwingung, die alles vereint
Du bist der Brückenbauer zwischen Himmel und Erde
Ein Licht, das niemals verblasst, nie weint

Möge dein Segen uns immer begleiten
Deine Lehren uns führen, Tag für Tag
O Sri Yukteswar, wir danken dir,
Für deine Liebe, deinen Lichtstrahl, deinen Pfad.