Zusammenfassung
In dieser Folge spricht Bernd über seine frühen Begegnungen mit Ennio Nimis und dessen Kriya-Yoga-Buch, das er 2009 entdeckte. Er beschreibt seine geplante Übersetzung, die am ständigen Wandel des Inhalts scheiterte. Bernd schildert die Entwicklung seiner eigenen Praxis, seine langjährige Verbindung mit Shibendu Lahiri und reflektiert kritisch über sogenannte „Kriya-Hopper“. Er stellt seinen Weg, den Kashi Kriya Yoga, als stabile Alternative dar. Abschließend präsentiert er eine musikalische Hardrock-Version seines spirituellen Songs „Der Weg nach Innen“.
Strukturiertes Transkript
Ennio Nimis und seine Bedeutung für den Kriya Yoga
Einführung zu Ennio Nimis
Ennio Nimis ist ein italienischer Kriya Yoga-Praktizierender, der seit vielen Jahren eine bedeutende Online-Präsenz in der Kriya Yoga-Gemeinschaft hat. Seine Website Kriya Yoga Info (kriyayogainfo.net) dient hauptsächlich als Download-Portal für sein kostenloses Buch, das ursprünglich in drei Teilen erschien und seit 2025 in vier Teilen nur noch auf Englisch verfügbar ist.
Struktur von Nimis‘ Werk
Teil 1: Persönlicher Werdegang
Im ersten Teil seines Buches erzählt Ennio Nimis ausführlich über sein Leben und seine spirituelle Reise durch verschiedene Kriya-Institutionen und -Gesellschaften. Diese biografischen Einblicke geben einen interessanten Überblick über die Vielfalt der Kriya Yoga-Landschaft.
Teile 2-4: Kriya Yoga-Techniken
Die weiteren Teile widmen sich detailliert den praktischen Aspekten des Kriya Yoga, einschließlich spezifischer Techniken und Übungen.
Mein persönlicher Kontakt zu Ennio Nimis
Erste Begegnung (2008/2009)
Meine erste Begegnung mit Nimis‘ Arbeit fand 2008 oder 2009 statt, als ich auf seine Website stieß. Der biografische Teil seines Buches weckte mein Interesse an seiner spirituellen Reise.
Übersetzungsanfrage (2011)
2011 setzte ich mich mit Ennio Nimis in Verbindung, da ich zu dieser Zeit verschiedene Yoga-Bücher übersetzte, darunter Werke von Yogani und Heidi Wyders „Four Steps to Freedom“ (heute „Kriya Yoga“).
Nimis war grundsätzlich bereit, eine Übersetzung zu genehmigen, stellte jedoch eine wichtige Bedingung: Das Buch müsste stets auf dem aktuellen Stand gehalten werden, da er kontinuierlich daran arbeitet und regelmäßig Updates veröffentlicht – fast jährlich erscheint eine neue Version.
Kompromisslösung
Da die kontinuierliche Aktualisierung einer Vollübersetzung zu aufwendig gewesen wäre, einigten wir uns darauf, dass ich nur die Techniken der ersten Einweihung des Kriya Yoga übersetzen würde.
Nimis‘ spiritueller Werdegang
Von der SRF zu Shibendu Lahiri
Aus Nimis‘ Schilderungen geht hervor, dass er zunächst Mitglied der Self-Realization Fellowship (SRF) war, diese aber bereits in den 1990er Jahren verließ. Anschließend traf er auf Shibendu Lahiri, für den er in Italien umfangreiche organisatorische Tätigkeiten übernahm:
- Organisation von Veranstaltungen
- Übersetzungsarbeiten
- Praktische Unterweisung der Schüler
- Erklärungen bei schwierigen Situationen
Rekordtempo durch die Einweihungsstufen
Nimis benötigte sechs Jahre, um alle Kriya-Techniken von der ersten bis zur fünften höheren Einweihung zu durchlaufen – ein beachtliches Tempo, das ich als „vernünftiges Rekordtempo“ bezeichnen würde.
Warnung vor zu schnellem Fortschritt: Ich erlebte 2022 einen russischen Praktizierenden, der die vierte höhere Einweihung in nur 90 Tagen absolvierte – eine Geschwindigkeit, die ich für kontraproduktiv halte. Bei Kriya Yoga geht es nicht darum, möglichst schnell voranzukommen, sondern um maximale innere Entwicklung und Wirkung.
Bruch mit Shibendu Lahiri
Nach sechs Jahren kam es zum Bruch zwischen Nimis und Shibendu Lahiri. Nimis machte deutliche Andeutungen, dass er von seinem Lehrer nicht überzeugt war.
Die Zusammenarbeit mit J.C. Stevens
Entdeckung des Stevens-Buches
2015 entdeckte ich in St. Petersburg eine russische Übersetzung von J.C. Stevens‘ Buch „Kriya Secrets Revealed – Complete Lessons and Techniques“. Dieses Werk entstand in Zusammenarbeit mit Ennio Nimis.
Charakteristika des Stevens-Systems
Stevens‘ Buch ist systematisch aufgebaut und geht sehr in die Tiefe, enthält jedoch eine überwältigende Vielzahl von Techniken. Dies unterscheidet es deutlich vom einfachen Kriya Yoga nach Paramahansa Yogananda, der mit wenigen, aber effektiven Techniken arbeitet, die jeder praktizieren kann und zu jeder Religion passt.
Meine Übersetzungsanfrage an Stevens (2015)
2015 wandte ich mich an Stevens mit der Bitte, sein Buch übersetzen zu dürfen. Ennio Nimis unterstützte diese Idee zunächst. Als ich jedoch erwähnte, dass ich bei Shibendu Lahiri lernte, und anfragte, ob Stevens nach Deutschland kommen würde, um seine Techniken zu demonstrieren, brach der Kontakt ab.
Mögliche Gründe für das Schweigen:
- Nimis‘ negative Einstellung zu Shibendu Lahiri könnte auf mich abgefärbt haben
- Sicherheitsbedenken bezüglich der Veröffentlichung ursprünglich geheimer Techniken
- Zurückhaltung vor öffentlichen Auftritten
Die Potenz der Kriya-Techniken
Stufenweise Intensivierung
Die höheren Kriya-Einweihungen stellen jeweils eine Potenzierung der Meditation dar:
- 1. Einweihung: 1 Minute = 10 Minuten normale Meditation
- 2. Einweihung: 1 Minute = 100 Minuten normale Meditation
- 3. Einweihung: 1 Minute = 1.000 Minuten normale Meditation
- 4. Einweihung: 1 Minute = 10.000 Minuten normale Meditation
- 5. Einweihung: 1 Minute = 100.000 Minuten normale Meditation
Diese enorme Potenz macht die höheren Techniken extrem wirkungsvoll, erfordert aber auch entsprechende Vorbereitung und Reife.
Mein persönlicher Kriya-Weg
Durchlauf bei Shibendu Lahiri
Mein eigener Weg durch die Kriya-Techniken dauerte von 2013 bis 2022 – insgesamt 9¾ Jahre. Dabei folgte ich dem Prinzip, eine Linie vollständig zu durchlaufen, bevor ich andere Systeme erkunde.
Philosophie des Kriya-Praktizierens
Ich vertrete die Ansicht, dass übermäßiges „Kriya-Hopping“ kontraproduktiv ist. Stattdessen sollte man:
- Eine Linie mit allen höheren Einweihungen vollständig durchlaufen
- Bei unbefriedigenden Ergebnissen wechseln, aber wieder konsequent durchziehen
- Maximal 2-3 verschiedene Kriya-Linien in einem Leben erkunden
Entwicklung des Kashi Kriya Yoga
Mittlerweile entwickle ich meine eigene Kriya-Linie weiter – den Kashi Kriya Yoga. Dabei experimentiere ich kontinuierlich mit verschiedenen Elementen und verfeinere die Techniken basierend auf meinen Erfahrungen.
Zukunftspläne: „Geheimnisse des Kriya Yoga“
Inspiriert von Lahiri Mahasayas Tagebüchern plane ich ein eigenes Kriya Yoga-Buch mit dem Arbeitstitel „Geheimnisse des Kriya Yoga“. Dieses Werk soll erst nach weiteren Einweihungen und umfangreichen Erfahrungen mit Schülern veröffentlicht werden.
Fazit zu Ennio Nimis
Ennio Nimis widmet sich intensiv dem Kriya Yoga und besucht kontinuierlich verschiedene Lehrer. Seine Bereitschaft, neue Erkenntnisse öffentlich zu teilen, macht ihn zu einer interessanten Figur in der Kriya Yoga-Gemeinschaft.
Aus dem Talabya Kriya, das ich von ihm lernte und übersetzte, konnte ich persönlich großen Nutzen ziehen – es half mir dabei, das Kechari Mudra zu erreichen, ohne das von Yogani empfohlene Einschneiden des Zungenbändchens.
Seine kontinuierliche Suche und Weiterentwicklung zeigt sowohl Engagement als auch eine gewisse Unrast – ein Ansatz, der sich von meiner Philosophie der konsequenten Vertiefung in eine Linie unterscheidet.
Kaum überarbeitetes Transskript
Liebe Freunde des Kriya Yoga. Heute möchte ich etwas zu Ennio Nimis verlauten lassen. Das ist ein Italiener.
Er hat eine Kriya Yoga Seite ins Netz gestellt, schon seit vielen Jahren. Ich bin, glaube ich, 2008 oder 2009 darauf gestoßen.
Ich habe mich dann auch mit diesem Herrn Nimis 2011 in Verbindung gesetzt, weil ich begonnen hatte, Yogani zu übersetzen.
Damals war ich so am Übersetzen, habe einige Bücher begonnen zu übersetzen, auch das Buch von Heidi Wyder zu Kriya Yoga: „Four Steps to Freedom“, wie das geheißen hat damals, heute heißt es „Kriya Yoga“.
Auch an diesen Ennio Nimis habe ich geschrieben, ob ich sein Buch übersetzen dürfe.
Er hat eine Internetseite, die heißt Kriya Yoga Info (kriyayogainfo.net). Das ist vor allen Dingen eine einfache Downloadseite für sein kostenloses Buches, das ursprünglich in 3 Teilen herauskam, seit 2025 in 4 Teilen und nur noch auf Englisch.
Im ersten Teil erzählt Ennio Nimis über sich.
Über sein Leben, seinen Werdegang, seine Reise durch verschiedene Kriya-Institutionen, Gesellschaften.
Dann in einem zweiten Teil und in einem dritten Teil wird dann noch auf Kriya Yoga Techniken eingegangen.
Das habe ich 2009 gelesen, zumindest den Lebenslauf. Das fand ich schon interessant.
Wie gesagt, 2011 habe ich mich in Verbindung gesetzt mit dem Ennio Nimis und habe ihn gefragt, wie es wäre, wenn ich sein Buch übersetzen würde.
Er hat mir darauf geantwortet, über E-Mail ging das: Ja, grundsätzlich hätte er da nichts dagegen, aber es müsste immer auf dem aktuellen Stand sein, denn dieses Buch ist sein Lebenswerk.
Er arbeitet ständig daran, und immer wenn ihm etwas Besseres oder Neues einfällt, dann gibt es ein Update.
Dann wird es verbessert oder verändert. So wird fast jedes Jahr eine neue Version herausgegeben.
Das wollte ich mir natürlich doch nicht antun, dass ich dann ständig beschäftigt bin, nur dieses Buch immer am aktuellen Stand zu halten.
Das macht natürlich schon viel Arbeit.
Dann haben wir uns darauf geeinigt, dass ich nur einen Teil davon übersetze, und zwar die Techniken der ersten Einweihung des Kriya Yoga, wie er das so aufgeführt hat.
Das kann ja jeder nachlesen. Es gibt halt nur die englische Ausgabe und die italienische Ausgabe (inzwischen nur noch die Englische), also für diejenigen, die sich nicht die Mühe machen wollen, das zu lesen – ein kurzer Überblick:
Ennio Nimis nennt keine Namen. Er spricht jetzt nicht, wie ich, von der SRF oder Shibendu Lahiri. Aber ich habe ihn dann auch später gefragt zu Shibendu Lahiri.
Über diesen hat er auch Passagen drin. Das ist jedoch ein bisschen kryptisch.
Ich habe ihn gefragt, und er hat mir dann gesagt: Ja, eine bestimmte Person, die er benennt, die ist dieser Shibendu Lahiri, mit dem ich ja auch lange Zeit Kontakt hatte.
Zuvor spricht er schon von einer Organisation, die offensichtlich die SRF ist, und überall beklagt er sich ein bisschen …
Er geht dann aus der SRF schon recht bald raus, in den 90er Jahren, glaube ich, und trifft dann auf diesen Shibendu Lahiri.
Er organisiert dann für diesen – wie das ja mir auch zugefallen ist – die ganzen Veranstaltungen in Italien, übersetzt dort, gibt auch die Einführungen, auch die praktische Unterweisung der Schüler geschieht durch ihn.
Er hat also das meiste so gemanaged. Und ich glaube, er brüstet sich da auch ein bisschen, dass er dann auch, wenn es irgendwie schwierig wurde, den Leuten das dann erklären musste – noch besser als der Shibendu Lahiri.
Es war aber dann nach diesen sechs Jahren – also er hat sechs Jahre gebraucht, um den Durchlauf durch die ganzen Techniken zu schaffen.
Also von der ersten Einweihung bis zur fünften höheren, was also schon das Rekordtempo ist – was ich damals gedacht habe, dass das das Rekordtempo sei, zumindest das vernünftige Rekordtempo, würde ich jetzt heutzutage sagen.
Also schneller sollte man da auf keinen Fall durchlaufen. Man sollte sich Zeit lassen.
Und dieser Ennio Nimis hat halt das in diesen sechs Jahren gemacht. Warum ich das sage? Damals, also ich habe 2022 erlebt, dass da ein Russe gekommen ist vom Baikalsee.
Und er hatte diese vierte höhere Einweihung, hatte er gerade mal ein paar Monate vorher erhalten – ich glaube, drei oder vier Monate.
Für diese Einweihungsstufe, wo ich mir drei Jahre Zeit gelassen habe – und notwendigerweise Zeit gelassen habe, weil es ein enormes Pensum in meinen Augen war, also nicht leicht zu schaffen ist.
Das hat dieser Russe in 90 Tagen durchgezogen.
Da muss man ja so ein Formular ausfüllen, so ein Kriya-Tagebuch, das man dann vorweisen muss für eine nächste höhere Einweihung. Und das habe ich dann auch studiert.
Und dann ist mir klar geworden – zuerst habe ich gedacht: Da stimmt etwas nicht.
Und habe dann den jungen Mann auch gefragt. Der war so ungefähr 30 Jahre alt. Und dann hat er gesagt: „Ja, das war ganz normal und habe ich so gemacht und geschafft. Das war nichts Besonderes.“
Und dann habe ich ihm aber auch gesagt: Es ist nicht das Ziel, diese Techniken möglichst schnell zu absolvieren, sondern mit möglichst viel Wirkung, innerer Entwicklung.
Da muss man sich auch Zeit lassen.
Also das hat er nicht so gesehen.
Also er hat das ja gut, vielleicht von seiner Perspektive, dass das das letzte Mal war, dass Shibendu Lahiri überhaupt zugänglich war, war das vielleicht ganz sinnvoll. Aber gut – nur der Hinweis, dass es offensichtlich auch Leute gibt, die das ein bisschen sportlich sehen und dann möglichst schnell durchrasen.
Dieser Ennio Nimis hat sich also sechs Jahre Zeit gelassen, und dann kam es zum Bruch mit Shibendu Lahiri. Und er hat da also schon deutliche Andeutungen gemacht, dass er von diesem Mann überhaupt nicht überzeugt war.
Ich hatte ja damals diesen Shibendu Lahiri noch nicht gekannt. Ich habe ja dann 2015, als ich das zweite Mal in Russland war, um die zweite höhere Einweihung von Shibendu Lahiri zu erhalten, war ich dann noch zwei Wochen länger in Russland.
Nishni Nowgorod, dann nach St. Petersburg – und in St. Petersburg habe ich dann in einer Buchhandlung eine russische Übersetzung des Buches von Stevens: „Kriya Secrets Revealed – Complete Lessons und Techniques von J.C. Stevens“ heißt das auf Englisch.
Auf Russisch habe ich das dann gesehen und das hat mich erstaunt. Das habe ich dann auf Russisch gekauft. Damals waren auch meine Russischkenntnisse gerade auf Vordermann. Da konnte ich auch ein bisschen drin lesen.
Das habe ich mir dann natürlich auch auf Englisch gekauft, dieses Buch.
Dieses Buch von Stevens, das ist in Zusammenarbeit mit dem Ennio Nimis entstanden. Dieser Ennio Nimis hat zwar diese Kriya-Techniken offengelegt. Aber wie gesagt: Er ändert immer wieder was dran.
Und das, was ich 2009 gelesen habe – oder ich habe mir natürlich diese verschiedenen Entwürfe jeweils heruntergeladen, ich habe die jeweils noch. Aber ich habe mir nicht die Mühe gemacht zu vergleichen, was da jetzt verschiedentlich drinsteht.
Mir ist nur aufgefallen – jetzt vor einiger Zeit, vor zwei Jahren, glaube ich – da habe ich noch mal etwas intensiver reingeschaut. Und da ist mir schon aufgefallen, dass das zumindest von den Techniken her dann nur noch ganz wenig mit dem zu tun hat, was in der ersten Ausgabe zu lesen war.
Aber andererseits muss ich auch sagen: Also ich habe das, wie gesagt, schon 2008 in die Hände bekommen. Aber dass das mich irgendwie motiviert hätte, diese Techniken auszuprobieren, das lag mir irgendwie fern.
Das war nicht der Zugang, der für mich irgendwie sinnvoll erschien. Ich habe da auch kein Vertrauen drin gehabt.
Vertrauen ist natürlich im Kriya Yoga schon wichtig, wenn man da vorwärtskommen will. Wenn man die Motivation aufbringen will, diese Übungen zu machen, dann muss man natürlich Vertrauen in den Lehrer haben, Vertrauen in die Techniken – und das ist ein wichtiger Bestandteil.
Das war von dem, was ich dort bei Ennio Nimis gelesen habe, eben nicht der Fall. Nur eben der Teil von diesem Talabya Kriya.
Als ich das dann übersetzt habe und vorher schon bei Yogani in der Lektion 108 gelesen hatte, welches Loblied dieser Yogani auf das Kechari Mudra singt, da wollte ich das dann doch ausprobieren.
Also das, was Yogani anriet, dass man das Zungenbändchen einritzt oder einschneidet – das war mir nicht geheuer.
Aber dann, als ich das übersetzt habe und dann von Talabya Kriya erfahren habe als Vorübung für Kechari Mudra, da habe ich das dann auch wirklich ausprobiert.
2011, so im Sommer habe ich das übersetzt. Dann hat es – ja – vier Monate wahrscheinlich schon gedauert. Dann, Anfang Januar, habe ich mal probiert, beim Fernsehschauen die Zunge hochzustecken – und da habe ich es auch geschafft, in Kechari Mudra zu kommen.
Das war die Frucht aus meiner Beschäftigung mit Ennio Nimis.
Zu den persönlichen Verhältnissen kann ich noch sagen: Also ja, er lebt dort mit seiner Mutter zusammen. Ich weiß nicht, ob die jetzt noch lebt. Und ja, er lebt also offensichtlich zurückgezogen.
Aber er schreibt ja viel – sonst auch in seinem Buch über sich selbst. Kann jeder nachlesen.
Ennio Nimis – das war eben meine Erfahrung bis dahin. Er hat eigentlich zum Ausdruck gebracht, dass er viel von mir hält. Er konnte ein bisschen Deutsch, hat dann auf mein Facebook-Profil geschaut und hat mir da auch mal Komplimente gemacht.
Und wir waren immer wieder mal so im Kontakt, schriftlichen Kontakt. Und so habe ich den dann auch angeschrieben, den Ennio Nimis, weil ich vermutet habe:
Dieser Stevens erwähnte auch jemanden, der ihm dabei behilflich war und mit dem er im Austausch so weit gekommen ist, da dieses Buch zu verfassen – sein Lehrbuch.
Das ist so ein systematisch aufgebautes Buch mit vielen Techniken, das sehr in die Tiefe geht, aber sehr ausschweifend viele Techniken – also nicht der Kriya Yoga, den ich vertrete, der von Paramahansa Yogananda vertreten wird.
Also der einfache, der mit wenigen effektiven Techniken, der von jedem praktiziert werden kann und zu jeder Religion passt.
Dort muss man sich dann richtig reinhängen, wenn man das von Stevens praktizieren will. Meiner Meinung nach erschlägt einen das.
Und ich habe auch nicht reingeschaut.
Ich bin ja vorher bei Shibendu Lahiri gelandet und habe mir das dann – auch von Motivationsgesichtspunkten her – zur Aufgabe gemacht, erst einmal den Durchlauf zu schaffen durch die Linie oder die Techniken der dynastischen Linie.
Und wenn ich das dann geschafft habe, dann würde ich nachschauen bei Ennio Nimis, wo ich nicht vermutet habe, dass ich dort besonders fündig werden würde – oder bei eben Stevens.
Ein bisschen habe ich natürlich so überblicksweise reingeschaut. Der hatte auch so ähnlich klingende Einweihungen oder Kriya-Techniken wie die von Shibendu Lahiri vermittelten.
Aber ich habe mir das zur Aufgabe gemacht, dort nicht reinzuschauen, bis ich den Durchlauf hatte.
Und das hat sich bei mir dann so ergeben, dass ich da doch länger gebraucht habe.
Also ich bin dann 2022 erst fertig geworden – also nach 8 Jahren. Ja, 2013 habe ich ja angefangen. Eigentlich sind es 9 Jahre gewesen. Oder fast 10, also 9¾ Jahre, die ich mit Shibendu Lahiri dann in Kontakt gestanden bin oder bis ich den Durchlauf geschafft habe.
Ich bin jetzt immer noch nicht – muss ich gestehen – ganz durch. Weil das Letzte, die letzte Einweihungsstufe: Ich praktiziere die Technik jeden Tag, aber um den gesamten Durchlauf zu schaffen – dieses Programms von Shibendu Lahiri – muss man eine gewisse Wiederholungsanzahl erreicht haben in einem Satz.
Also man kann sich dann auch ein paar Tage Zeit nehmen, aber ich möchte das wirklich dann möglichst in einem Schub durchnehmen.
Und ja, es ist immer besser, noch ein bisschen ein Ziel zu haben, und deshalb lasse ich mir da auch gerne Zeit, das zu vollbringen.
Aber die Technik an sich praktiziere ich. Die wirkt schon bei geringer Wiederholungsanzahl sehr intensiv.
Und das habe ich ja schon mal erzählt, dass diese Techniken, diese Kriya-Techniken im Grunde – diese höheren Einweihungen – jeweils eine Potenzierung dessen sind, was die Effekte der normalen Meditation ist.
Also der normalen spirituellen stillen Meditation ohne Ansage.
Da ist die Kriya-Technik … Wenn man eine Minute Kriya-Technik übt, ist es genauso intensiv oder wirkungsvoll, wie wenn man 10 Minuten normal meditieren würde.
Wenn man jetzt die zweite Einweihung hat, dann kann man sagen: Die zweite Einweihung ist – ja – sagen wir mal: Ob es das Zehnfache ist, weiß ich nicht – aber sagen wir mal das Hundertfache von dem, was eine normale Meditation bringt.
Also wenn man dann eine Minute die zweite Einweihungsstufe der Kriya-Linie Shibendu Lahiri oder auch von der SRF nimmt, dann schafft man das Hundertfache in dieser Zeit – also dann ist es so viel, wie wenn man 100 Minuten, also eine Stunde 40 Minuten, normal meditieren würde.
Und so potenziert sich das. Bei der dritten Einweihung ist es das Tausendfache, bei der vierten Einweihung das Zehntausendfache, und bei der fünften Einweihung wäre es schon das Hunderttausendfache – oder 100.000 durch 60 – ja, also das müsste ich noch mal genau ausrechnen, was es dann ist.
Also auf jeden Fall sehr intensiv. Also die Techniken, die Kriya-Techniken und die höheren Einweihungen – die sind sehr potent. Man kann außenherum natürlich etwas machen. Wer das will, für den ist Stevens’ Buch sicher eine schöne Anleitung.
Aber man muss, wie gesagt, das Vertrauen haben, und ich hatte dann nicht so viel Vertrauen und will eben erst mal meinem eigenen Weg gehen.
Dann habe ich aber 2015 diesen Stevens auch angeschrieben. Wenn ich jetzt schon nicht das Kriya-Buch von Ennio Nimis übersetzen konnte, dann habe ich mir gedacht, das wäre eigentlich etwas, was ich auch gerne übersetzen würde – dieses Buch von Stevens – auch um es genauer durchzuarbeiten. Denn wenn man es übersetzt, ist es natürlich eine genauere Durcharbeitung, als wenn man das einmal einfach nur liest.
Und so hätte ich dann zwei Fliegen mit einer Klappe erwischt und habe mich dann nochmal an Ennio Nimis gewandt und habe ihn damals gefragt, ja, ob er mich da ein bisschen unterstützen könnte.
Und er hat gesagt: Ja, ich soll nur diesen Stevens anschreiben, und es würde schon in Ordnung gehen.
Ich habe ihm dann aber auch erzählt, dass ich jetzt bei Shibendu Lahiri bin. Dann ging es zwei oder drei Mal hin und her mit dem Stevens, und ich habe ihn dann auch gefragt, wie es eigentlich wäre – ob er dann auch nach Deutschland kommen würde, um dann seine Techniken auch vorzuführen.
Und dann war irgendwie Funkstille. Dann habe ich von dem Stevens nichts mehr gehört.
Danach habe ich auch den Ennio Nimis nochmal angeschrieben, habe aber von diesem auch nichts mehr gehört. Er hat mir nicht mehr geantwortet.
Ich weiß nicht warum. Ich kann nur vermuten: Entweder bin ich in seiner Meinung ziemlich gesunken, weil er von Shibendu Lahiri nichts hielt oder überhaupt nichts hielt – und das ist vielleicht auf mich abgefärbt. Das ist die plausibelste Erklärung, die mir einfällt.
Bei diesem Stevens: Vielleicht hat ihm der Gedanke nicht gefallen, dass er da nach Deutschland kommen müsste, um einzuweihen. Also Kriya Yoga ist ja ursprünglich etwas Geheimes. Und jeder, der die Technik verrät – und der Ennio Nimis, der hat es weitschweifend verraten, und der Stevens natürlich auch.
Und vielleicht haben sie auch Angst davor – was vielleicht auch bei Yogani ein Grund sein mag, dass er anonym ist –, dass sie sich nicht in die Öffentlichkeit wagen und dass sie das nicht zu weit ausweiten wollen.
Die haben das veröffentlicht und bleiben still im Hintergrund, um nicht irgendwelchen Rachegelüsten von irgendjemandem – das soll es ja geben in religiösen Belangen – da zum Opfer zu fallen. Aber ich weiß es nicht. Das sind Spekulationen.
Das ist eigentlich das, was ich zu Ennio Nimis sagen wollte.
Also: Der widmet sich offensichtlich intensiv dem Kriya Yoga. Er hat viele Lehrer besucht, ist immer noch auf der Suche, und immer wieder bringt er auch Neues.
Wenn er wieder einen Lehrer gefunden hat, der ihm irgendwelche Techniken verrät, dann listet er das oder macht das auch öffentlich wieder in seinen Büchern.
Gut, das ist ein Weg. Meiner war es – oder meine Überzeugung ist: So viel Kriya-Hopping ist auch nicht gut. Also wenn man eine Linie gefunden hat, dann sollte man die durchlaufen – auch mit allen höheren Einweihungen. Und wenn das dann keine befriedigenden Ergebnisse bringt, dann soll man ruhig wechseln, aber das dann auch wieder durchziehen.
Und wenn man das – ja gut – wenn man das wirklich ehrlich und gewissenhaft durchzieht, dann bleibt für ein Leben sicher nicht viel mehr als zwei oder drei Durchläufe durch diese Kriya-Linien.
Denn man sollte ruhig auch diese Kriya-Linien einige Zeit praktizieren. Also ich habe das bei der SRF gemerkt: Da steckt schon was drin. Da kann man ruhig länger dabei bleiben, obwohl natürlich dann die Techniken nachlassen.
Und dann kann man sich woanders etwas holen. Jetzt bei Shibendu Lahiri: Da ist es so fordernd, dass man dort wirklich – wenn man das gewissenhaft macht – im Grunde sein ganzes Leben beschäftigt sein kann.
Ich weiß nicht, ob ich da noch einmal irgendwo anders hingehe. Aber erst einmal bin ich ja noch beschäftigt, das selbst durchzuziehen.
Also ich habe jetzt – von 36 bin ich jetzt bei 13. Das heißt: Ein Drittel in zwei Jahren.
Also noch vier Jahre mindestens bin ich beschäftigt damit und lasse mir sicher auch die Zeit dazu.
Und dann weihe ich ja selbst ein. Dann ist es auch nicht gut, nochmal woanders hinzuschauen. Also ich werde den weiterentwickeln – meine eigene Kriya-Linie, den Kashi Kriya Yoga.
Und das heißt ja auch von verschiedener Stelle, dass es eine gewisse Einweihungsstufenzahl gibt, und danach kann man immer noch bessere Techniken finden.
Jedoch dabei ist man dann selbst aufgerufen – aus seiner Intuition heraus – wenn man einmal ein Verständnis von den Kriya-Techniken erlangt hat durch den Durchlauf von zwei oder drei Kriya-Linien.
Dann sollte man ungefähr ein Gespür haben, was jetzt der Sinn von Kriya-Techniken ist und wie diese eigentlich aussehen müssen, um sie effektiv zu gestalten. Und dann kann man dort weiter selber daran basteln.
Und das werde ich wahrscheinlich auch machen. Ich arbeite sowieso schon ständig daran, bringe Elemente mit hinein und experimentiere mit Elementen, die ich so nicht gelernt habe.
Das habe ich eigentlich schon immer gemacht. Meine Routine ist eine Baustelle, an der ich ständig arbeite.
Grundgegebenheiten sind seit vielen Jahren konstant geblieben, aber trotzdem variiere ich ständig ein bisschen. Ja, versuche das Möglichste da herauszuholen.
Dazu habe ich aber schon mal einen Podcast gemacht. Und ja, da gäbe es natürlich noch viel zu sagen aus diesen eigenen Erlebnissen.
Lahiri Mahasaya hat ja seine Tagebücher damit gefüllt: Hauptsächlich, dass er seine Erfahrungen mit seinen eigenen Techniken da ein bisschen festgehalten hat, dokumentiert hat.
Und ja, so etwas schwebt mir auch vor: Ein Kriya-Yoga-Buch mal zu schreiben.
Wahrscheinlich werde ich aber noch warten, dass ich noch viele Einweihungen hinter mir habe, auch noch viel Kontakt mit Schülern, um damit auch das Beste herauszuholen – für die Schüler und ja, allgemein für die Welt.
Ich denke, ich bin noch ein bisschen auf diesem Planeten, und so wird das noch dauern, bis dieses Kriya-Yoga-Buch – das schon den Arbeitstitel hat: „Geheimnisse des Kriya Yoga“ – bis das mal veröffentlicht ist.
Hari OM Tat Sat, das wäre es für heute. Lasst ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Abonniert den Kanal, schaut wieder rein, kommt zur Einweihung – zur ersten oder zur höheren Einweihung.
Ich wünsche euch alles Gute. Bis zum nächsten Mal – tschau, namaste.
Heute die dritte und letzte Version, eine Hardrockversion des Songs
Der Weg nach Innen von Bernd Prokop
Unermüdlich rast die Zeit,
glaub nicht du könnt ihr trutzen.
Was einzig dir nur übrig bleibt,
sie Weise zu benutzen.
Nicht äußerer Glanz, nicht Ruhm,
nicht Geld kann wahre Heimat geben.
Nicht in der flücht’gen Schattenwelt
findest du wahres Leben.
Der Weg zum Ziel führt nicht hinaus,
nicht fort in Zeit und Weite.
Er führt hinab ins Seelenhaus,
ins Licht der Ewigkeit.
Dort wo die Stille leise spricht,
wo Formen sanft vergehen.
Dort leuchtet Gottes Angesicht,
dort wirst du ihn verstehen.
Drum kehr nach innen, such dein Heil,
lass Welt und Sorgen spinnen.
Gott wartet still, der Weg ist schmal,
doch du wirst ihn dort finden.