02 Ist der Kriya Yoga gefährlich?

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💥 Ist Kriya Yoga gefährlich? 💥
In dieser neuen Folge des Kriya Yoga Podcast Deutsch beantwortet Bernd Prokop eine häufig gestellte Frage: Können durch die Kriya-Yoga-Praxis Gefahren entstehen? Auf Basis eigener Erfahrungen mit verschiedenen Kriya-Yoga-Linien – darunter SRF, Yogani und Shibendu Lahiri – zeigt er auf, unter welchen Bedingungen Kriya Yoga sicher bleibt und wo Risiken bestehen.

Du erfährst:
🔹 Warum Vorbereitung entscheidend ist
🔹 Wie du Überforderung und Nebenwirkungen vermeidest
🔹 Warum Achtsamkeit und Selbstverantwortung so wichtig sind
🔹 Welche Rolle Shaktipat spielt – und warum Vorsicht geboten ist

👉 Ideal für alle, die sich für eine Einweihung interessieren oder tiefer in die Praxis einsteigen wollen.

🧘‍♂️ Mehr Infos & Texte: www.kriyayogalahiri.de
🎧 Jetzt anhören – und mit mehr Klarheit und Sicherheit praktizieren!

📌 Kriya Yoga | Sicherheit | Energiearbeit | SRF | Yogani | Shibendu Lahiri | Spiritualität

Strukturiertes und Überarbeitetes Transkript

Ist Kriya Yoga gefährlich? Sicherheit und Vorsichtsmaßnahmen im Kriya Yoga

Einführung: Eine wichtige Frage zur Sicherheit

In der spirituellen Praxis des Kriya Yoga stellt sich immer wieder die Frage nach möglichen Gefahren und Risiken. Diese Unsicherheit ist berechtigt und verdient eine ausführliche Antwort. Als langjähriger Praktizierender und Lehrer möchte ich diese wichtige Frage transparent behandeln.

Korrektur und Ergänzung: Yogani als Vorbereitung

Zunächst eine wichtige Ergänzung zu meinen vorherigen Ausführungen über Vorbereitung auf Kriya Yoga: Neben der Self-Realization Fellowship (SRF) gibt es mit Yogani eine hervorragende Vorbereitungsmöglichkeit. Über 13 Jahre lang habe ich seine Texte übersetzt – rund 400 Haupt-Lektionen und 80 Tantra-Lektionen, die auf der Website „Fortgeschrittene Yoga Übungen“ (fyue.de) verfügbar sind.

Yogani als Kriya-System ohne Guru

Yoganis Ansatz bietet ein umfassendes Kriya-System mit dem Grundsatz „Der Guru ist in dir“. Es eignet sich hervorragend als:

  • Vorbereitung für Kriya Yoga Einweihungen
  • Ergänzung zu anderen Kriya Yoga Systemen
  • Eigenständiger spiritueller Weg

Wer täglich eine Lektion durcharbeitet, ist in zwei bis drei Jahren durch das gesamte Programm – eine ideale Vorbereitung für intensive Kriya-Praxis.

Die Sicherheit verschiedener Kriya Yoga Systeme

Self-Realization Fellowship (SRF): Maximale Vorsicht

Das SRF-System, in dem ich 20-25 Jahre praktizierte, ist äußerst vorsichtig konzipiert. Die Anweisungen sind übervorsichtig gestaltet, was sich durch die rechtlichen Gegebenheiten in Amerika erklären lässt. Wenn man sich strikt an die SRF-Richtlinien hält, ist Kriya Yoga praktisch gefahrlos.

Yogani: Ausgewogene Vorsicht

Yoganis Ansatz ist ebenfalls vorsichtig, aber weniger restriktiv als die SRF. Seine Sicherheitsmaßnahmen sind für ein breites Publikum konzipiert und bieten eine gute Balance zwischen Sicherheit und Fortschritt.

Dynastische Linie: Intensivere Praxis

In der dynastischen Linie Lahiri Mahasayas, die ich heute vertrete, wird intensiver praktiziert. Hier sind jahrelange Vorbereitung und gute Körperwahrnehmung essentiell. Was in anderen Systemen als „Übertreibung“ gelten würde, ist hier normale Praxis – aber nur für gut vorbereitete Praktizierende.

Konkrete Gefahren und wie man sie vermeidet

Das Hauptrisiko: Zu schnelle Steigerung

Die größte Gefahr im Kriya Yoga liegt in der zu schnellen Steigerung der Wiederholungszahlen beim Kriya Pranayama.

Sichere Progression:

  • Start: 12 Kriya Pranayamas
  • Steigerung in 12er-Schritten: 12 → 24 → 36 → 48 → 60 usw.
  • Maximum in der SRF: 144 Wiederholungen
  • Zeitraum: Mehrere Monate für die vollständige Steigerung

Gefährliche Praktiken vermeiden

Problematisch sind:

  • Direkte Steigerung von 12 auf 144 Wiederholungen
  • Drei-Tages-Intensiveinweihungen ohne Vorbereitung
  • Ignorieren körperlicher Warnsignale
  • Unvorsichtiger Shaktipat von ungeeigneten Lehrern

Fallbeispiele und Lösungsansätze

Erfahrungen mit Übertreibung

Ich kenne mehrere Fälle, wo Praktizierende durch zu schnelle Steigerung Probleme entwickelten:

  • Atemprobleme und Lungenprobleme
  • Energetische Überreizung
  • Körperliche Beschwerden ohne medizinische Erklärung

Heilung und Regeneration

Bei Übertreibung hilft:

  • Hong Sau Meditation als stabilisierende Praxis
  • Reduzierung auf Grundübungen
  • Geduld bei der Regeneration
  • Regelmäßige, aber sanfte Praxis

Shaktipat: Chance oder Risiko?

Shaktipat kann von einem kleinen spirituellen Impuls bis zu systemischen Problemen reichen. Besonders riskant ist:

  • Shaktipat von unqualifizierten oder unvorsichtigen Lehrern
  • Energieübertragung bei unvorbereiteten Empfängern
  • Gier nach schnellen spirituellen Erfahrungen

Im traditionellen Kriya Yoga ist dieses Risiko minimiert, da die Technik selbst der Guru ist.

Gruppenpraxis als Sicherheitsfaktor

Die Praxis in größeren Gruppen, etwa in Yogani-Retreats, macht intensive Übungen oft besser verträglich als die Einzelpraxis zu Hause. Die Gruppenenergie wirkt stabilisierend und ausgleichend.

Selbstverantwortung und Körperwahrnehmung

Die goldenen Regeln für sichere Praxis

  1. Auf den Körper hören – das wichtigste Prinzip
  2. Nichts übertreiben – Geduld ist der Schlüssel
  3. Langsame Steigerung der Intensität
  4. Regelmäßigkeit vor Intensität
  5. Qualifizierte Anleitung suchen

Der innere Guru

Im Kriya Yoga gilt der Grundsatz: Der wahre Guru ist in uns. Durch geduldige Praxis entwickeln wir die Fähigkeit zur Selbstführung und werden unabhängig von äußeren Autoritäten.

Heilungspotential des Kriya Yoga

Bei richtiger Anwendung ermöglicht Kriya Yoga nicht nur spirituelle Entwicklung, sondern auch Selbstheilung. Dies ist jedoch ein natürlicher Prozess, der nicht erzwungen werden kann.

Fazit: Kriya Yoga ist sicher bei richtiger Praxis

Kriya Yoga ist grundsätzlich ungefährlich, wenn man:

  • Die Anweisungen befolgt
  • Auf den eigenen Körper hört
  • Sich langsam steigert
  • Bei qualifizierten Lehrern lernt
  • Selbstverantwortung übernimmt

Die verschiedenen Kriya Yoga Systeme – SRF, Yogani oder die dynastische Linie – bieten jeweils sichere Wege, wenn man ihre spezifischen Richtlinien respektiert.

Wichtiger Hinweis: Jeder Praktizierende trägt die letzte Verantwortung für seine Praxis. Bei Unsicherheiten sollten qualifizierte Lehrer konsultiert werden.


Für weitere Informationen über sichere Kriya Yoga Praxis und Einweihungen besuchen Sie unsere Website oder kontaktieren Sie uns direkt.

Geringfügig überarbeitetes Transskript

Liebe Freunde des Kriya Yoga, jetzt muss ich euch leider noch mal vertrösten, wenn ihr schon inbrünstig auf diese 10 angekündigten Themen warten solltet. Dann schiebe ich jetzt kurzerhand nochmal ein Thema ein, das mir wieder von diesem Teilnehmer serviert wurde.

Diese Einweihungsveranstaltungen sind natürlich auch ein Reservoir von neuen Themen, und eines davon war eben sehr wichtig – gerade wegen dieses Umstandes, dass man ja immer auf Gefahren hinweisen muss. Und das ist mir jetzt gekommen, das müsste ich eigentlich gerade an den Anfang setzen, damit ich dann vielleicht später nicht von irgendwelcher Seite angegriffen werde. Was ja, wenn es möglich ist, immer geschehen kann. Drum sehe ich das als notwendig, das nochmal einzuschieben.

Das zweite Thema ist also: „Welche Gefahren sind mit dem Kriya Yoga verbunden?“ oder: „Ist Kriya Yoga möglicherweise gefährlich?“ Das also jetzt – und dann, wie gesagt, nächste Woche geht es los mit den ersten 10 Themen von Anfang an.

Ja, dann wollte ich bei dieser Gelegenheit auch noch eine Korrektur anbringen für letztes Mal, also wo es darum ging: Shaktipat und Kriya Yoga. Da habe ich ja immer darauf verwiesen, wie wichtig die Vorbereitung ist für ein sinnvolles Erlebnis einer Kriya Yoga Einweihung, einer Wochenendeinweihung, und dass es sinnvoller wäre, sich da langfristig vorzubereiten in der SRF.

Da hatte ich ganz vergessen, auf Yogani hinzuweisen. Yogani, dessen Bücher und dessen Webseite habe ich ja viele Jahre übersetzt. 2010 habe ich begonnen und 2023 bin ich dann erst fertig geworden mit dem, was ich übersetzt habe. Und damit lasse ich es auch bewenden. Aber die Webseite ist ja immer noch online.

Die ganzen rund 400 Haupt-Lektionen und rund 80 Tantra-Lektionen – die sind ja greifbar für jeden. Die kann man natürlich auch als Vorbereitung nutzen. Ich empfehle auch diese, wenn man es wirklich ernst meint, mal durchzuarbeiten. Jeden Tag mal eine Lektion – dann ist man in zwei, drei Jahren durch. Kein Problem im Grunde. Das gibt einen weiten Horizont.

Der Kriya Yoga ist im Grunde als Haushälter-Yoga angelegt, als eine schmale Lehre – also das Wichtigste wird nur vermittelt: das wichtigste theoretische Wissen. Und der Hauptbestandteil ist die eigene Praxis. Deswegen erfährt man da nicht so viel, was es beim Yoga noch gibt. Das ist eben bei Yogani, der auch eine Kriya Yoga Linie im Grunde darstellt, anders. Der versucht, alles mehr oder weniger in sein System mit einzubringen.

Und das als Vorbereitung – wenn man jetzt keine Organisation wie die SRF oder eine andere Kriya Organisation wie Hariharananda (die habe ich ja auch nicht erwähnt, die sind ja auch gut vertreten in Europa) – wenn man das nicht will, dann bleibt immer noch Yogani: ein Kriya-System ohne Guru, wo es heißt: „Der Guru ist in dir.“ Und das ist natürlich auch zu empfehlen als Vorbereitung oder auch im Zusammenspiel mit allen anderen Kriya Yoga Systemen, in denen man vielleicht beheimatet ist.

Man kann immer diese Lektionen Yoganis auf den Seiten der „Fortgeschrittenen Yoga Übungen“ (fyue.de) sich zu Gemüte führen und sich Anregungen holen. Das erklärt, glaube ich, vieles, was man so immer als Frage noch hat, was nicht beantwortet wird im eigenen System. Das wird wahrscheinlich von Yogani angesprochen und geklärt, gelöst – so ist es zumindest bei mir geschehen. Ich war sehr froh, dass ich das Angebot durcharbeiten konnte. Und das kann ich eben auch nur empfehlen.

Wenn jemand zu mir kommen will zur Einweihung, dann wäre es sinnvoll, sich da mal richtig reinzuknien, sich lange Zeit zu lassen. Drei Jahre mal Yogani durchzuarbeiten. Yogani hat auch Elemente der höheren Einweihungen schon in seinem Programm – das ist nicht so verbreitet. Also in diesen Retreats, Yogani-Retreats, die ich mitgemacht habe, da habe ich gemerkt, dass die meisten sich eben auf diese Übungen – Wirbelsäulenatmung, tiefe Meditation und Samyama – konzentrieren.

Auch nicht einmal Yoni Mudra oder Kinnpumpe oder Kechari, nicht einmal, obwohl Yogani ja das sehr hervorhebt – die Bedeutung von Kechari. Nicht einmal das wird da groß angewandt. Aber Yogani bietet eine Vielzahl von Übungen an. Die kann man alle mal durchprobieren und das behalten, was man eben für sich nutzen kann oder was gut für einen geeignet ist.

Und wenn man das durchgearbeitet hat, dann ist man sicher auch viel besser vorbereitet für eine Kriya-Einweihung am Wochenende – nur an einem Wochenende – als das jemand ist, der sich das halt auch mal anschaut und dann möglicherweise eben gar keinen Nutzen daraus zieht.

Liebe Freunde des Kriya Yoga, heute soll es um die Frage gehen: „Ist der Kriya Yoga gefährlich?“ Das ist eine Frage, auf die ich aufmerksam gemacht wurde durch die letzte Kriya Yoga Einweihung hier in Wellheim. Der Teilnehmer stellte da eine Frage und war offensichtlich etwas unsicher. Möglicherweise gibt es da irgendwelche Gerüchte im Internet, die mir nicht bekannt sind. Aber da wurde mir eben bewusst, dass diese Frage virulent ist. Und wahrscheinlich hat diese Frage nicht nur dieser Teilnehmer – das ist etwas Allgemeines, das geklärt werden muss. Und deswegen etwas ausführlicher hier.

Also mir ist es immer so vorgekommen, als wenn der Kriya Yoga – dieses Übungssystem, das ich in der SRF erlernt habe – ein selbstregulierendes sei, das niemals zu irgendwelchen Schwierigkeiten führen konnte. Und ich glaube, so wie das in der SRF auch vertreten wird oder gelehrt wird, ist es – also ich kann mir jetzt nicht vorstellen, dass da irgendwas schiefgehen kann, wenn man den Anweisungen folgt. Denn diese sind schon übervorsichtig.

Was ich im Nachhinein – nachdem ich da ja 20, 25 Jahre ja eigentlich ausschließlich fast nur bei dieser SRF war – erkannt habe, wurde mir dann bewusst, als ich Yogani kennenlernte. Der war da schon auch vorsichtig, aber bestimmte Vorsichtsmaßnahmen, die in der SRF galten, nahm er nicht wahr. Und dann, als ich dann das System von Shibendu Lahiri – also die dynastische Linie des Kriya Yoga – kennengelernt habe, da habe ich gesehen, wie man das in Wirklichkeit auch alles auslegen oder praktizieren kann.

Denn in dieser dynastischen Linie – die höheren Einweihungen – da geht es dann wirklich zur Sache. Da werden dann solche Bedenklichkeiten, wie sie in der SRF und auch bei Yogani noch herrschten, mit Anleitung des Gurus und hoffentlich auch mit genügend Selbstwahrnehmung des Praktizierenden, völlig über Bord geworfen.

Und da geht es dann in Ebenen der Praxis, die ich mir eben vorher nicht träumen ließ, weil ich ja gebrieft war: alles vorsichtig, alles mit Übervorsicht zu genießen. Und das ist halt wahrscheinlich, weil eine große Organisation sich natürlich absichern muss. Gerade in Amerika – wegen irgendwelcher Kleinigkeiten wird dort geklagt.

Und das ist möglicherweise auch ein Problem der SRF, das man bedenken sollte oder im Hinterkopf haben sollte, wenn man feststellt, dass es bei einem nicht so wie gewünscht weitergeht. Dann kann es vielleicht auch daran liegen, weil dieses System oder diese Organisation ständig auf Selbstschutz bedacht sein muss – immer auf Vorsicht. Ja, es soll ja nichts passieren! Und ich denke, da passiert auch nichts.

Also grundsätzlich denke ich: Wenn man sich an die Regeln hält – des Systems der SRF, dann des Systems auch Yoganis und natürlich auch das von der dynastischen Linie, die ich jetzt vertrete – wo es immer natürlich in erster Linie heißt: auf den Körper hören und nichts übertreiben. Aber was ich jetzt dann in der dynastischen Linie gemacht habe, hätte unter den Voraussetzungen oder unter den Gegebenheiten, unter den Rahmenbedingungen der SRF und Yoganis sicher als „Übertreiben“ gegolten.

Da muss man schon gut vorbereitet sein, den Körper jahrelang daraufhin konditioniert haben, dass das gut verdaut werden kann. Darum sage ich auch immer: Die erste Einweihung kann man auch bei mir gerne genießen. Die unterscheidet sich aber nicht besonders von der SRF, außer dass sie halt das Programm in kürzerer Zeit vermittelt – wobei das nicht besser sein muss.

Das ist eigentlich für diejenigen gedacht, die woanders herkommen, schon Erfahrungen hatten und dann sich ein bisschen einstellen wollen auf das, was meine Intention ist, meine Vorgehensweise, meine Lehrweise. Dass man da in dieses System ein bisschen herangeführt wird und dann kann man die höheren Einweihungen genießen.

Unter gewissen Voraussetzungen kann man sofort nach der ersten Einweihung die zweite genießen. Aber da muss man eben vorbereitet sein. Und dann ist das auch gefahrlos. Allerdings muss ich das sagen: Jeder ist für sich selbst verantwortlich, und jeder muss eben auf sich selber hören. Wenn man das noch nicht genügend kann, dann ist man für die höheren Einweihungen in diesem System eben noch nicht bereit.

Aber in der SRF, wie gesagt, das, was vermittelt wird – und auch bei Yogani – wenn man sich an die Anweisungen hält, ist es völlig ungefährlich. Ich habe sogar gedacht, dass der spirituelle Pfad allgemein ungefährlich ist, dass er selbstregulierend ist. Wurde dann aber eines Besseren belehrt.

Ich habe das erste Mal 2010 eine Frau kennengelernt, die bei Siddhanath eingeweiht worden ist. Die hatte mir dann von gesundheitlichen Problemen berichtet. Soweit ich das verstanden habe oder mir erklären konnte, war das deswegen, weil sie möglicherweise auf Teufel komm raus dieses Kriya Pranayama geübt hat.

Man fängt ja mit zwölf Kriya Pranayamas an und soll das dann steigern. In der SRF sind es, glaube ich, maximal 144. Dies soll man aber nur stufenweise steigern – also von 12 auf 24, immer in 12er-Schritten: 12, 24, 36, 48, 60 und so weiter. Wenn man das stufenweise und langsam erhöht, scheint mir das völlig unproblematisch zu sein.

Ich denke, wenn es übertrieben wird – also wenn man, nachdem man eingeweiht wurde, und weil eine Bedingung in der dynastischen Linie ist, dass man 144 Kriya Pranayamas zwölfmal, also über zwölf Tage praktiziert – das von 0 auf 144 durchzieht, dann ist es erklärlich, dass es zu Problemen kommt. Denn dieses Kriya Pranayama ist sehr wirkmächtig. Zwischen 12 und 144 Mal besteht ein riesiger Unterschied.

Möglicherweise gibt es Menschen, die überhaupt keinen Zugang haben, das praktizieren, und es passiert nichts. Aber wenn man ein bisschen Zugkraft in sich hat, wo dann wirklich Energie – und mit der Energie auch Wirkmächtigkeit – aus dem Äther gezogen wird, und der Körper noch nicht vorbereitet ist, durch ein langsames Heranführen, wie es in der SRF eben über eine lange Periode von einigen Monaten geschieht.

Dort macht man vorbereitende Übungen für die Kriya-Einweihung – mit dem Hong Sau, dann die OM-Meditation, sich erstmal auf diese konzentriert und dadurch den Körper heranführt, stählt und kräftigt, sodass er die höheren Energien empfangen kann – wenn man das nicht macht, dann kann es meiner Meinung nach zu Schwierigkeiten kommen.

Deswegen empfehle ich grundsätzlich, dass eine Drei-Tages-Einweihung definitiv nicht besser ist als eine langsame Heranführung wie in der SRF. Das, was von manchen als Vorteil hingestellt wird – dass man das ganze Programm in drei Tagen bekommt – ist vom Gesichtspunkt der Gefährlichkeit her definitiv ein Problem, weil der Körper nicht vorbereitet ist.

Sonst würde ich aber sagen, ist Kriya Yoga ungefährlich – besonders, wenn man es im Rahmen der SRF übt. Auch Yoganis Vorsichtsmaßnahmen sind für ein großes Publikum – natürlich auch ein bisschen übervorsichtig für jemanden, der seinen Körper schon herangeführt hat und lange praktiziert. Der muss sich nicht unbedingt an alles halten. Aber wenn man schon lange praktiziert, auf seinen Körper hören kann, dann darf man sich gerne mehr zutrauen, wenn man die Zeit hat und die Gelegenheit.

Besonders die Praxis in der Gruppe – also in größeren Gruppen – habe ich auch festgestellt: Wenn man zum Beispiel zusammen in Retreats bei Yogani praktiziert, ist vieles für den Körper besser verkraftbar, als wenn man nur alleine zu Hause übt. Da stößt man schneller an Grenzen und es gibt schneller negative Reaktionen durch Übertreibung, wie Yogani das in Lektion 69 beschreibt.

Also abschließend möchte ich sagen: Grundsätzlich ist der Kriya Yoga, wenn man sich an die Regeln hält, auf seinen Körper hört und sich langsam an höhere Wiederholungsraten heranführt, völlig ungefährlich. Probleme kann es geben, wenn man von der Anfangswiederholungszahl von 12 zu schnell auf höhere springt. Ich habe dazu auch schon Fälle kennengelernt – einmal 2010 und dann auch eine Freundin, die 2018 eingeweiht wurde.

Sie hat sich, glaube ich, auch nicht an die Regeln gehalten und meinte, sie müsste jetzt schnell das durchziehen, um für die höhere Einweihung zugelassen zu werden. Die hatte auch Probleme mit der Atmung, also Lungenprobleme, bei denen ihr kein Arzt helfen konnte.

So etwas muss sich dann langsam abbauen. Es kommt ja ständig reinigende Kraft in uns hinein, die so etwas wieder ausspült. Aber man muss dem Körper auch Zeit geben. Man muss dann die Übung zurückfahren – also nicht mehr die Techniken anwenden. Hong Sau ist eine Übung, die immer hilft, solche Probleme abzubauen. Aber alles, was darüber hinausgeht, sollte man dann lassen.

Wenn man spürt, dass man es übertrieben hat, dann ist die Maßgabe, dass man sich zwar immer noch regelmäßig hinsetzt, aber nicht mehr macht als körperliche Übungen und die Konzentrationsübung Hong Sau. Das hilft, dem entgegenzuwirken, was schädlich sein könnte.

Dann gibt es noch Shaktipat. Viele fliegen ja darauf – irgendwie scheint es das Ziel der Träume von einigen zu sein, Shaktipat von einem großen Meister zu empfangen. Aber das ist im günstigsten Fall ein kleiner Kick und im schlechtesten Fall kann es einem das System richtig zusammenhauen. Ich habe jemanden kennengelernt, die damit große Probleme bekommen hat.

Wenn man es mit einem wirklich verwirklichten Meister zu tun hat, der vielleicht ein bisschen unvorsichtig ist – oder wenn man selbst zu gierig ist – dann kann einem die Energie, die man da bekommt, ziemliche Schwierigkeiten bereiten. Das kann ein Problem sein.

Im Grunde ist das im Kriya Yoga ausgeschlossen, da es die großen Meister, soweit mir bekannt ist, nicht mehr gibt. Ein großer Meister sollte eigentlich so weit bewusst sein, dass er mit seiner Energie nichts Schlechtes anrichtet. Ich denke mal, das sind nicht die großen Meister, die so etwas anrichten. Aber gerade Inder, die in einer ganz anderen Energiestruktur aufwachsen als wir, können vielleicht dann, wenn ein Westler hinkommt, Schaden anrichten.

Im Kriya Yoga ist ja die Technik, die Praxis, der Guru. Die Technik ist der Guru. An der hangelt man sich weiter. Diejenigen, die den Kriya Yoga weitergeben – was auch auf mich zutrifft – sind Lehrer. Die haben vielleicht ein bisschen mehr Energie als der Normalbürger, weil sie lange praktiziert haben, aber sie haben nicht so viel Energie, dass es zerstörerisch wirken kann.

Das gilt sowohl für die SRF – da sind die großen Meister nicht mehr im Körper – als auch für Yogani. Das ist sowieso ein anonymes System, wo der große Meister nicht da ist – wenn er überhaupt so ein großer Meister ist. Bei ihm gilt ja: „Der Guru ist in dir!“ Das steht am Ende jeder Lektion.

Und so ist es auch: Der innere Guru ist der, den man am meisten aufsuchen sollte. Mit ihm zusammen wächst man mittels der Praxis und der Übungen. Man lebt sich an ihn heran, praktiziert sich an ihn heran. Dann wird man selbst zum Guru, braucht keinen äußeren Guru mehr. Und da ist das Problem weg.

Auch in der dynastischen Linie Lahiri Mahasayas, in der ich jetzt praktiziere – zum Kashi Kriya habe ich auch schon eine Folge aufgenommen – da bin ja ich derjenige, der das überträgt. Ich werde auch kein Shaktipat übergeben – außer vielleicht ein bisschen einen Anstoß durch das Abgreifen der Chakren, die da vielleicht etwas aktiviert werden. Aber das wird niemanden umhauen. Von daher ist es völlig ungefährlich.

Es ist ein Weg der Praxis, der Kriya Yoga. Wenn man auf den Körper hört und langsam die Wiederholungszahl ausweitet, wie es immer angegeben ist, dann kann es zu keinen Problemen führen. Also definitiv gefahrlos. Wobei natürlich die letzte Verantwortung immer beim Übenden bleibt – das muss man auch betonen. Aber es ist sehr viel möglich. Es ist auch Selbstheilung möglich mit dem Kriya Yoga.

Aber da muss jeder selbst draufkommen. Es ist definitiv besser, als sich von jemand anderem heilen zu lassen – wenn man in die Lage versetzt wird oder sich selbst versetzt, sich selbst zu heilen.

Damit soll es jetzt belassen werden. Hari Om Tat Sat. Alles Gute! Namaste. Ciao.

Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya: ein Vergleich

Das Verhältnis von Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya soll in diesem Beitrag geklärt werden.

Es gibt inzwischen sehr viele Angebote für eine Einweihung in den Kriya Yoga von ganz verschiedenen Kriya Yoga Linien. Als Außenstehender meint man wohl, dass diese alle Gleiches oder zumindest Ähnliches unterrichten, auch wenn dem nicht so ist. Deshalb ist es ganz natürlich, dass man als Eingeweihter in den Kriya Yoga meint, man selbst habe den wirklichen und wahren Kriya erlernt, den man dann hoffentlich auch praktiziert.

Pramahansa Yogananda

Charakterisierung der SRF

Da Yogananda eine spirituelle Größe ist, das epochale Werk zum Kriya Yoga, die „Autobiographie eines Yogi“ geschrieben hat, das den Kriya Yoga erst weltweit bekannt gemacht hat und da Yogananda für die Verbreitung des Kriya Yoga eine große Organisation errichtet hat, über die vermutlich die meisten Menschen weltweit in Kontakt mit dem Kriya Yoga kommen (so auch ich ursprünglich), werden viele davon ausgehen, dass Yogananda auch, was die Vermittlung des Kriya Yogas angeht, ein Standard ist oder sogar der Standard und die SRF den ursprünglichen oder originalen Kriya Yoga vermittelt.

Zumindest habe ich das lange Zeit geglaubt. In Wirklichkeit ist der Kriya Yoga der SRF und wie er vermittelt wird ein Zuschnitt auf das westliche Publikum und einige behaupten sogar, Yogananda hätte damit den Kriya Yoga verunstaltet.

Charakterisierung Yoganandas Kriya Yoga

Was Yogananda in Wirklichkeit getan hat: Er hat den Kriya Yoga genial vereinfacht, so dass seine Essenz deutlich wird und zum Tragen kommt. Für den normalen westlichen Menschen, der mit Beruf und Familie im Leben steht, hat Yogananda damit den Kriya Yoga erst richtig praktikabel gemacht. So wird der Kriya Yoga auch als Haushälter-Yoga bezeichnet, weil er mit den geringsten Mitteln die optimalen Ergebnisse bringen kann und von jedem in jeder Lebenssituation und ganz unabhängig von einer Religionszugehörigkeit angewandt werden kann.

Yogananda konzentrierte sich auf das Wesentliche und die wichtigsten Prinzipien und lässt vieles vom weiten Feld des Yoga unberücksichtigt.

Man fängt mit körperlichen Übungen, den sogenannten Energetisierungsübungen an, erlernt danach eine Konzentrationstechnik, die Hong Sau-technik (Beobachtung des Atems), später kommt die Om-Meditation dazu und kann sich dann für die Kriya-Einweihung bewerben, die zunächst in Form von Kriya-Lehrbriefen mit allen Kriya-Techniken vermittelt wird. An einer Kriya Yoga Zeremonie kann man ebenfalls teilnehmen.

In der SRF gibt es drei höhere Einweihungsstufen, die nicht groß beworben werden (d.h. man muss sich aktiv um sie bemühen), die jedoch ebenfalls sehr potent sind.

Der Vermittlungsweg der SRF über die Lehrbriefe und die Techniken sind einfach, optimal aufeinander abgestimmt und sehr wirkungsvoll.

Außerdem bietet die SRF ein gutes Umfeld (Online Meditationen, man bekommt Antworten auf schriftliche Anfragen, es gibt viele unterstützende Materialien von Büchern über Bildern bis zu Audio und Videoaufnahmen, in größeren Städten gibt es SRF-Meditationsräume mit regelmäßigen Veranstaltungen und es gibt regelmäßige Zusammenkünfte mit reisenden Mönchen und eine große jährliche Zentralveranstaltung).

Mit den Lehrbriefen hat man sehr viel Zeit, sich die Dinge anzueignen. Deshalb ist die SRF gerade für Anfänger, die genügend Motivation aufbringen, sehr geeignet und empfehlenswert.

Der Ehrgeizige Yogi

Das Problem des ehrgeizigen Kriya Yogis

Generell ist es sinnvoll, in der Linie, in der man zuerst in den Kriya Yoga eingeweiht wurde, zu bleiben, die Techniken getreulich zu praktizieren und alle Angebote der eignen Linie (vor allem was höhere Einweihungen betrifft) auszuschöpfen.

Allerdings, wenn man das so macht, wird man feststellen, dass jede neue Technik und Einweihungsstufe neue Energien und Potenziale mit sich bringen. Dass der Körper sich aber mit der Zeit (im Laufe von Jahren) an diese zusätzliche Kraft gewöhnt und üblicherweise irgendwann nach mehr verlangt. Wer das nicht erlebt, kann in der SRF oder in einer anderen Kriya Linie, in die er eingeweiht wurde, ein ganzes Leben lang gut aufgehoben sein.

Es gibt jedoch auch jene, denen es nach mehr verlangt und denen mit der Zeit die Strukturen und Begrenzungen, die die eigene Kriya-Linie aufweist, zu eng werden.

Rolle des Kashi Kriya

Für diese ist der Kashi Kriya das Richtige oder zumindest eine gute Option. Denn der Kashi Kriya bietet im Vergleich zu den meisten anderen wenn nicht allen Kriya Yoga Linien, ein ausgefeiltes, stimmiges, schönes und kraftvolles System von höheren Einweihungen, die den Aspiranten fordern und in zu Höchstleistungen anspornen, um ihn der Erleuchtung näher zu bringen, falls man sie mit den eigenen Kriya-Techniken, die man von der eigenen Organisation erlernt hat, nicht mehr weiter kommt.

Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya: Unterschiede

Hauptunterschied

Die größten Unterschiede zwischen dem Kashi Kriya und dem Kriya Yoga der SRF sowie anderen Kriya-Linien (Yogani und die dynsatische Linie inclusive) besteht also in den höheren Einweihungen.

Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya: ein Vergleich
Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya: ein Vergleich -Ilustration 2

Weitere Unterschiede:

Im Kashi Kriya wird großer Wert auf Kechari Mudra gelegt (vgl. Yogani Lektion 108). Es ist von großem Vorteil, wenn man alle Kriya Techniken mit der Zunge im Nasenrachenraum machen kann. Als Hilfsübung für Kechari Mudra wird in der ersten Einweihung des Kashi Kriya Talabya Kriya vermittelt.

Die Einweihung in den Kashi Kriya Yoga findet an einem Wochenende statt wohingegen man bei der SRF in Lehrbriefen mit vorbereitenden Übungen auf den Kriya Yoga eingestimmt wird. Es gibt zwar auch bei der SRF eine Einweihungszeremonie, die Kriya-Techniken werden jedoch unabhängig davon zunächst über Lehrbriefe vermittelt, was im Grunde sehr sinnvoll ist, da die vielen Techniken an einem Wochenende zu erlernen, viele Aspiranten überfordern. 

Erste Einweihung in den Kashi Kriya

Wer bereits woanders in den Kriya Yoga eingeweiht wurde, für den ist es leichter das ganze neue Material, das die Kashi Kriya Yoga Einweihung mit sich bringt, an einem Wochenende zu verdauen.

Wer noch keine Einweihung in den Kriya Yoga genossen hat und gleich mit dem Kashi Kriya Yoga beginnen will, der sollte diese Einweihung so oft wiederholen, bis er alles gut verstanden hat. Es ist auch nicht verkehrt, die erste Einweihung noch einmal mitzumachen, jedes Mal, wenn man eine höhere Einweihung im Kashi Kirya haben will.

Zulassung zu den höhere Einweihungen in den SRF und im Kashi Kriya

In der SRF muss man, bevor man für die höheren Einweihungen zugelassen wird, einige Fragen des Mutterzentrums zur eigenen Praxis-Routine beantworten.

Die Eignung für eine höhere Einweihung in den Kashi Kriya erlangt man, wenn man das Übungsprogramm mit der vorhergehenden Einweihungsstufe absolviert hat. Wie dieses für jede Einweihungsstufe geforderte Übungsprogramm genau aussieht, erfährt man bei der Einweihung.

Ausnahme für die 2. Einweihungsstufe des Kashi Kriya: Wer bereits woanders in den Kriya Yoga eingeweiht worden ist, und mühelos Kechari Mudra II (vgl. Lektion 108 Yogani) praktizieren kann, kann auf Wunsch nach der ersten Einweihung in den Kashi Kriya gleich in die erste höhere Einweihung des Kashi Kriya eingeweiht werden.

Kashi Kriya Yoga – SRF Kriya: Ein Vergleich Illustration 3

Kashi Kriya – Yogani System: 4 Hauptunterschiede

Gemeinsamkeiten

Da ich lange Zeit mit Yoganis System der Fortgeschrittenen Yoga Übungen gearbeitet habe und seine Lektionen und Bücher ins Deutsche übersetzt habe und auch wesentliche Elemente und Prinzipien des Kriya Yoga bei Yogani zu finden sind, fließen unweigerlich Elemente von Yogini in meine Kriya Einweihung, also den Kashi Kriya ein. Bei einer Untersuchung von Kashi Kriya – Yogani System kann man sicher viele Gemeinsamkeiten erkennen, ohne dass ich diese hier im Einzelnen auflisten möchte.

Der Kriya Yoga ist nicht nur ein sehr effektives, er ist auch ein sehr flexibles Übungssystem, was auch ein Grund dafür ist, dass uns der Kriya Yoga heute in so vielen verschiedenen Formen begegnet.

Yogani Om Zeichen

Kashi Kriya – Yogani System: die vier Hauptunterschiede

Illustration zur Wirbelsäulenatmung

Wirbelsäulenatmung nicht gleich am Anfang:

1. Dass die Wirbelsäulenatmung, die zentrale Übung des Kriya Yoga, nicht gleich am Anfang der Routine (abgesehen von Asanas oder anderen körperlichen Übungen, die man immer vor den Kriya-Übungen macht) steht, sondern darauf mit einer Phase, die ich Pratishta nenne, vorbereitet wird. Das aus dem Grund, weil die Wirbelsäulenatmung, umso effektiver ist, je konzentrierter und je tiefer das bereits erreichte Niveau der Konzentration und Stille ist. Allerdings kann es auch sinnvoll sein, gleich mit der Wirbelsäulenatmung einzusteigen, wenn man noch am Anfang steht und ohne die Wirbelsäulenatmung gar nicht in die Meditation hineinkommt. Da sich der Kashi Kriya jedoch an erfahrene Meditierende richtet, sollte das eher selten der Fall sein.

Länge der Praxisroutine

2. Yogani sagt, es sei besser, seine kurze 40-minütige Routine (bestehend aus Wirbelsäulenatmung, Meditation, Samyama und Ruhephase) öfter hintereinander auszuführen, anstatt eine lange Routine durchzuführen. So macht man bei den Yogani Retreats am Morgen zunächst Asanas, danach folgen in den 40 Minuten der sogenannten sitzenden Übungen Wirbelsäulenatmung, Meditation, Samyama, Ruhephase, Pause und danach noch einmal 40 Minuten Wirbelsäulenatmung, Meditation, Samyama und Ruhephase. Für Übende, die noch nicht länger als 40 Minuten regungslos sitzen können oder generell noch nicht so sehr Fortgeschrittene mag dies sinnvoll sein. Meine Erfahrung sagt mir jedoch, dass man umso tiefer in die Meditation hineinkommt, je länger man regungslos und nach innen gekehrt sitzt.

Wer also so lange sitzen kann, sollte die zur Verfügung stehende Zeit nach meinem Dafürhalten und meiner Erfahrung dafür nutzen, die Praxisroutine nur einmal durchzuführen. Einmal in der Woche in diesem Sinne eine längere Praxisroutine unterzubringen, ist eine förderliche Zielsetzung.

Beschränkung auf wenige Techniken und Prinzipien.

3. Was bei einem Vergleich Kashi Kriya – Yogani System wohl schnell ins Auge fallen wird, ist die Tatsache, dass sich der Kashi Kriya Yoga auf wenige Techniken konzentriert. Auf diese aufbauend gibt es  Einweihungsstufen, in denen die Haupt-Kriya Techniken aufeinander aufbauend immer höher, in potentere Bereiche geschraubt werden. Zu jeder Einweihungsstufe gibt es ein Übungsprogamm, das man abarbeitet und in einem Tagebuch dokumentiert.  Die Absolvierung dieses Übungsprogramms und die Vorlage des Tagebuches (dazu werden Übungspläne ausgeteilt, in die man die Absolvierungen einträgt) sind Voraussetzung für die Einweihung in die nächst höhere Stufe.

Kriya-Einweihungsstufen der dynastischen Linie

Das theoretische System Kashi Kriya – Yogani System

4. Damit ist beim Vergleich Kashi Kriya – Yogani System der Kashi Kriya Yoga noch mehr auf die Praxis ausgerichtet und die Praxis wird zum Guru.

Demgemäß wird im Kashi Kriya kein starres theoretisches System vermittelt. Der Schüler ist aufgerufen, anhand seines nach Innengehens mithilfe der Kriya-Techniken sein eigenes theoretisches System aufzubauen oder auf Grundlage der Systeme von Yogananda (vor allem im Kommentar zur Bagavadgita „Gott spricht mit Arjuna“ und zur Bibel „Die Wiederkunft Christi“), Yogani oder anderen sein eigenes weiterzuentwickeln.

Dabei möchte ich jedoch darauf verweisen: Ein theoretisches System zu kennen oder auch verinnerlicht zu haben und wiedergeben zu können, hat nicht notwendigerweise etwas mit einer Verwirklichung zu tun. Oft sind es diejenigen, die sehr gut theoretisieren, die am Wenigsten praktizieren. „Wer es weiß, sagt es nicht, und wer es sagt, weiß es nicht.“ Lao Tse.

Natürlich fließt meine Sicht der Dinge in die Einweihung ein, doch da ich weiter praktiziere, entwickelt sich auch meine Erkenntnis weiter und ich will mich durch kein starres theoretisches System selbst binden. Kriya Yoga ist ein Forschen nach den höchsten Wahrheiten im eigenen Inneren mit Hilfe der Kriya Techniken. Am Ende werden alle dieselben Einsichten erlangen (und daran erkennt man sich), doch der Weg ist für jeden ein anderer.

Ein Kriya Yogi

Am Ende entwickelt jeder sein eigenes theoretisches System und arbeitet daran mit der täglichen Praxis weiter. Er wird zum theoretischen System. Alles was andere entwickelt haben, wird nie ganz mit der eigenen Wirklichkeit übereinstimmen bzw., da am Ende alles eins sein wird, läuft am Ende alles auf dasselbe hinaus. Es gibt nur eine Wahrheit, die aus verschiedenen Betrachtungswinkeln (Stufen der Entwicklung) anderes wahrgenommen und beschrieben wird. Wenn zwei behaupten, sie hätten denselben Betrachtungswinkel, dann kann das schon mal stuzig machen.

Sinnvoll sind theoretische Systeme von außen, wenn sie zur Praxis motivieren oder die eigene Praxis stabilisieren können. Deshalb ist die Beschäftigung damit zumindest am Beginn der Reise empfehlenswert. Später sollte man alle Fragen, die man an das Leben hat, dazu nutzen, tiefer zu meditieren. Der Guru im Inneren ist derjenige, der alle Fragen beantwoten kann und alle Einsichten vermittelt.

Was ist der Kashi Kriya?

Kurze Antwort

Die kurze Antwort ist: Der Kashi Kriya ist der Kriya Yoga wie er von Lahiri Mahasaya zu seinen Lebzeiten in Kashi, d.h. Varanasi, seinem Wohnort gelehrt haben könnte.

Lange Antwort – die verschienen Kriya Linien

Der Kriya Yoga hatte seinen Ursprung der physischen Verbreitung auf Erden bei Lahiri Mahasaya (wenn man mal Babaji unberücksichtigt lässt, nachzulesen in der „Autobiographie eines Yogi“ von Paramahansa Yogananda). Lahiri Mahasaya hatte mehrere Schüler, denen er erlaubte den Kriya-Yoga weiterzugeben und zu lehren, auch innerhalb der Familie Lahiri wurde der Kriya Yoga von Generation zu Generation weitergegeben. Es ist eine Tatsache, dass jeder Kriya-Lehrer dem Kriya Yoga, den er selbst unterrichtet bekam, seine eigene Note verleiht. Der eine Lehrer gibt mehr dazu bzw. verändert mehr, der andere weniger.

Manche Lehrer versuchen, ihren Kriya Yoga zu standardisieren, damit er in der geschaffenen Tradition möglichst einheitlich vermittelt wird. So ist das in der SRF von Paramahansa Yogananda, in der Hariharananda-Linie, der Gurunat-Linie und anderen der Fall. Aber auch dort gibt jeder Lehrer dem Kriya Yoga noch in begrenztem Maße seine eigene Note mi und im Laufe der Zeit gibt es auch innerhalb der Kriya-Linien. Veränderungen. Da die Hauptvermittlung bei der SRF über Lehrbriefe erfolgt, ist hier die Standardisierung am Größten. Allerdings gibt es alle paar Jahrzehnte neue Ausgaben der Lehrbriefe und auch bei den Techniken finden Anpassungen statt. So sieht man in den Lehrbriefen der SRF mit jeder neuen Ausgabe der Lehrbriefe, dass Veränderungen vorgenommen werden.

Kashi-Kriya-Illustration 2

Weiterentwicklung der Kriya Linien

Natürlich haben die großen Kriya-Linien-Begründer wie Yogananda und Hariharananda sehr viel eigenmächtiger in die Gestaltung des Kriya Yoga eingegriffen, als das einzelne Lehrer innerhalb einer Tradition tun. So unterscheiden sich diese großen Kriya-Linien auch beträchtlich. Manchmal sind nur mit Mühe, der gleiche Ursprung und die gleichen Grundprinzipien zu erkennen.

Leider muss man davon ausgehen, dass auch innerhalb der sogenannten dynastischen Linie von Lahiri Mahasaya von Generation zu Generation jeder Lehrer oder Guru, also jede Generation dem Kriya Yoga seinen Stempel aufgedrückt hat

Mein Weg

Ich kam nach lesen der Autobiographie eines Yogi 1986 zuerst über die SRF mit dem Kriya Yoga in Kontakt, bekam die erste Einweihung 1988, praktizierte diese Techniken 20 Jahre getreulich, merkte aber, dass ich nicht mehr richtig weiterkam. Dank diverser Online-Foren, die es in den Nuller Jahren noch gab, wurde mir klar, dass Yogananda dem Kriya Yoga sehr stark seinen eigenen Stempel aufgedrückt hat. Das macht den Kriya Yoga für den westlichen Menschen gut verdaulich. Es fehlen jedoch Dinge, die für einem fortgeschrittener praktizierenden wichtig sein können.

So sah mich dann auch in anderen Kriya Linien um, weil mir bewusst wurde, dass ich in der SRF nicht den originalen Kriya Yoga erlernt hatte. Nachdem ich 2013 in Indien auf den Urenkel Lahiri Mahasayas, Shibendu Lahiri (vgl. mein Tagebuch dazu „Pilgerreise durch Indien„) gestoßen war und mit der ersten höheren Einweihung in der dynastischen Linie (vgl. „Russland heut- zwei spirituelle Reiseberichte„) sehr gute Erfahrungen machte, lud ich Shibendu Lahiri nach Deutschland ein, wo dieser von 2015 bis 2022 in den Kriya Yoga einweihte und auch Kriya Yoga Retreats abhielt. Ich war der Organisator und Übersetzer der Veranstaltungen und auch der Koordinator für den deutschsprachigen Raum.

2022 erhielt ich die letzte höhere Einweihung im Kriya Yoga der Dynastischen Linie, die damals noch von Shibendu Lahiri getragen wurde. Danach erteilte mir Shibendu Lahiri die Lehrerlaubnis.

Shibendu Lahiri ist im Jahre 2024 86 Jahre alt und weiht nicht mehr oder nur noch in Ausnahmefällen in den Kriya Yoga ein.

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Begründung einer neuen Kriya Linie

Da ich nicht zur Familie von Lahiri Mahasaya gehöre, kann ich nicht die dynastische Linie weitertragen. Diese Aufgabe übernimmt derzeit Ujjwal Lahiri, Shibendu Lahiris Sohn. Informationen zu Einweihungen in dieser Tradition findet man auf der Webseite www.kriyayogalahiri.com.

Ich habe von der Dynastischen Linie durch Shibendu Lahiri ein sehr kostbares Wissen zu den höheren Einweihungen erlangt und ich fühle mich verpflichtet, dieses kostbare Wissen, das sich vor allem auf die höheren Einweihungen bezieht, allen Interessenten zugänglich zu machen. Dabei gehe ich davon aus, dass der Bedarf dafür in Zukunft noch wachsen wird.

Kashi Kriya – meine Kriya Linie

Bei meinen Einweihungen übernehme ich nicht genau die Vorgehensweise der Einweihung aus der dynastischen Linie, weil ich vor allem in der ersten Einweihung einiges in der dynastischen Linie als nicht so glücklich empfinde.  Alleine dadurch begründe ich als Lehrer strenggenommen eine eigene Kriya-Yoga-Linie. Darin versuche ich, das Gute aus den Welten der SRF mit dem Zusätzlichem aus der dynastischen Linie zu verbinden. 

Gleichzeitig fließen in meine Einweihungen meine Prägung durch Yogani (seit 2010 übersetze ich seine Schriften, bin der Mann hinter der fyue.de-Website etc.), andere Literatur, die ich zum Kriya Yoga gelesen habe, nicht zuletzt Stevens „Secrets of Kriya Yoga), aber vor allem auch meine Erfahrungen aus nunmehr (2024) über 35 Jahren Kriya Praxis ein. Um der von mir begründeten Kriya Linie einen Namen zu geben, greife ich auf das Pseudonym zurück, das ich seit vielen Jahren nutze: Kashiraja. Dabei ist Kashiraja eine Gestalt aus der Mahabharata. Kashi heißt Licht und Raja heißt König. Also König des Lichts oder König von Varanasai, weil Kashi gleichzeitig ein Name für die Stadt Varanasi ist, in der Lahiri Mahasaya seinen Kriya Yoga lehrte.

Um der von mir begründeten Kriya Linie einen Namen zu geben, greife ich auf das Pseudonym zurück, das ich seit vielen Jahren nutze: Kashiraja. Dabei ist Kashiraja eine Gestalt aus der Mahabharata. Kashi heißt Licht und Raja heißt König. Also König des Lichts oder König von Varanasai, weil Kashi gleichzeitig ein Name für die Stadt Varanasi ist, in der Lahiri Mahasaya seinen Kriya Yoga lehrte. So hat der Name Kashi Kirya vielfältige Bezüge zum großen Feld des Kriya Yoga.

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Aussöhnung der langen mit der kurzen Antwort

Der Kashi Kriya ist also der von mir unterrichtete Kriya Yoga. Wenn man nun fragt, wie das zusammenstimmt mit der kurzen Erklärung: Wie Stevens in seinem Buch bestätigt, ist es wahrscheinlich, das Lahiri Mahasaya seine Vermittlung des Kriya Yoga auf die jeweilige Person und die Umstände anpasste und dass man nicht wissen kann, was der originale Kriya Yoga ist, dass es den standarditierten originalen Kriya Yoga wohl nie gab. Man kann immer nur darauf vertrauen, dass der Lehrer und Guru die Prinzipien des Kriya Yoga im Moment der Vermittlung gut verinnerlicht hat, weiß, was er tut, und das Beste für seinen Schüler im Sinne hat.

Lahiri Mahasaya hat seinen Kriya Yoga immer nur von Person zu Person individuell weitergegeben. So soll das auch beim Kashi Kriya sein.